Direkt zum Inhalt

demokratischer Zentralismus

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Organisationsprinzip des Marxismus-Leninismus; von Lenin (Revolutionstheorie) ursprünglich für den Aufbau und die Leitung der russischen kommunistischen Partei eingeführt, wurde es nach der kommunistischen Machtergreifung in Russland 1917 und später in den übrigen sozialistischen Staaten auch auf Staat und Wirtschaft übertragen. Bis zu den gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Umgestaltungen galt er in den sozialistischen Staaten.

    1. Elemente des parteiinternen demokratischen Zentralismus:
    (1) Wahl der Parteiorgane von unten nach oben (primär akklamatorische Bestätigung der Personalvorschläge übergeordneter Parteiinstanzen);
    (2) regelmäßige Berichterstattung gegenüber der wählenden Instanz;
    (3) Verbindlichkeit der Direktiven übergeordneter Parteiorgane, straffe Parteidisziplin und Unterordnung der Minderheit unter die Mehrheit. Der demokratische Zentralismus dient somit der zentralistischen Ausrichtung einer Kaderpartei als der „Partei neuen Typus” (Lenin).

    2. Im staatlichen Bereich steht der demokratische Zentralismus ebenfalls für einen hierarchischen Aufbau mit zentraler Leitung durch die obersten Staatsorgane unter unmittelbarem Einfluss der kommunistischen Partei (bei enger personeller Verflechtung). Die Leiter der jeweiligen staatlichen (aber auch der wirtschaftlichen) Hierarchieebene werden von der übergeordneten Instanz eingesetzt und sind ihr gegenüber verantwortlich. Zur möglichst effizienten Verwirklichung der zentralen politischen Ziele sind die regionalen Staatsorgane mit „operativen” Entscheidungsrechten ausgestattet.

    3. Im wirtschaftlichen Bereich manifestiert sich der demokratische Zentralismus in der zentralen staatlichen Leitung und Planung der wirtschaftlichen Prozesse unter Einbeziehung der Betriebe und der Beschäftigten im Interesse der Erfüllung der zentralen Planziele bei Anwendung der wirtschaftlichen Rechnungsführung (staatssozialistische Zentralplanwirtschaft).

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "demokratischer Zentralismus"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap demokratischer Zentralismus Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/demokratischer-zentralismus-27159 node27159 demokratischer Zentralismus node37627 Marxismus-Leninismus node27159->node37627 node45714 staatssozialistische Zentralplanwirtschaft node27159->node45714 node39031 Kommunismus node37627->node39031 node46338 Sozialismus node37627->node46338 node30874 Bolschewismus node37627->node30874 node44735 Ordnungspolitik node44735->node37627 node38124 Marktwirtschaft node45714->node38124 node50911 Wirtschaftsordnung node45714->node50911 node51077 Zentralverwaltungswirtschaft node51077->node45714 node43133 Rätedemokratie node43133->node45714
    Mindmap demokratischer Zentralismus Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/demokratischer-zentralismus-27159 node27159 demokratischer Zentralismus node37627 Marxismus-Leninismus node27159->node37627 node45714 staatssozialistische Zentralplanwirtschaft node27159->node45714

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete