Interdependenz
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Wirtschaftstheorie
Bezeichnung für die gegenseitige Abhängigkeit und Beeinflussung volkswirtschaftlicher Größen. Bei makroökonomischen keynesianischen und neukeynesianischen Totalmodellen handelt es sich meistens um vollständig interdependente ökonomische Systeme, die nicht rekursiv, sondern nur simultan gelöst werden können. Diese vollständige makroökonomische Interdependenz gilt dagegen in neoklassisch geprägten Modellen mit völliger Lohn- und Preisflexibilität nicht mehr, da aufgrund einer Modelldichotomie Vorgänge im monetären Sektor nicht auf den Realsektor übergreifen können und somit die Gleichgewichtswerte des realen Sektors unabhängig von Änderungen der nominalen Geldmenge sind.
Vgl. auch Totalanalyse, Totalanalyse offener Volkswirtschaften, Neoklassik, Dichotomie des Geldes.
Entscheidungstheorie
1. Sachliche Interdependenz (horizontale Interdependenz): Die bei einer Zeitpunktbetrachtung bestehenden Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Entscheidungsfeldern in einer Unternehmung.
2. Zeitliche Interdependenz (vertikale Interdependenz): Wechselbeziehungen zeitlich aufeinander folgender Entscheidungen (mehrstufige Entscheidung).
Vgl. Verbundeffekt.
Organisationstheorie
1. Begriff: gegenseitige Abhängigkeit organisatorischer Einheiten bei ihrer Aufgabenerfüllung.
2. Formen: a) Gepoolte Interdependenz: Mehrere organisatorische Einheiten greifen auf eine Ressource zu.
b) Sequenzielle Interdependenz: Ein Objekt wird nacheinander von verschiedenen organisatorischen Einheiten einmal bearbeitet.
c) Reziproke Interdependenz: Ein Objekt wird nacheinander von mehreren organisatorischen Einheiten bearbeitet, kehrt dabei aber wieder zu einer organisatorischen Einheit zurück, die das Objekt bereits bearbeitet hat.