Direkt zum Inhalt

betriebswirtschaftliche Statistik

(weitergeleitet vonPersonalstatistik)
Definition: Was ist "betriebswirtschaftliche Statistik"?

Empirische Datenanalyse bei der zwischen a) Personalstatistik: Erfassung der beschäftigten Arbeitnehmer nach verschiedenen Kriterien (z.B. Art der Tätigkeit, Alter, Lohngruppe), b) Leistungsstatistik: Errechnung des Beschäftigungsgrads, der Arbeitsintensität, der Pro-Kopf-Leistung und Kapazitätsausnutzungsgrades, c) Lagerstatistik, d) Statistik der Kostenstruktur und e) Kostenentwicklung und  Statistik der Preise unterschieden wird.

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Begriff
    2. Teilbereiche

    Begriff

    Analyse und Interpretation von in- oder extern anfallendem Zahlenmaterial des Betriebs/der Unternehmung mittels statistischer Methoden und Verfahren zum Zwecke der Planung und Kontrolle unternehmerischer Dispositionen.

    Teilbereiche

    1. Personalstatistik: Erfassung und Zählung der beschäftigten Arbeitnehmer a) nach Art der Tätigkeit, etwa tätige Inhaber, leitende Angestellte, gelernte, angelernte oder ungelernte Arbeiter, Anlernlinge, Auszubildende und Praktikanten; ggf. unter bes. Kennzeichnung der Spezialarbeiter; b) nach Alters- und Lohngruppen; c) nach Verteilung der Beschäftigten auf die betrieblichen Funktionsbereiche: 
    (1) die in der Fertigung Beschäftigten auf Werkstätten, Abteilungen, Arbeitsgruppen, einzelne Kostenstellen
    (2) die kaufmännischen Angestellten auf die Kostenstellen Verwaltung, Vertrieb, Einkauf u.Ä.; d) nach Arbeitsausfällen durch Saisoneinflüsse, Betriebsunfälle, Berufskrankheiten unter Berücksichtigung der Altersgliederung und der Ergebnisse von Reihenuntersuchungen bzw. sonstiger Unterlagen über die Gesundheitsverhältnisse der Belegschaft.

    2. Leistungsstatistik: a) Errechnung des Beschäftigungsgrads aufgrund der Arbeitsstundenkapazität (Produkt aus betriebsüblicher, durchgehend gleichbleibender Arbeitszeit und der nach Anlagen und Einrichtungen „normalen“ Beschäftigtenzahl) sowie der effektiv geleisteten Stundenzahl, die infolge periodischer Feiertage an Werktagen, Betriebsunterbrechungen, Krankheiten, Unfällen und anderen Ursachen stets gegenüber der kapazitiven Stundenzahl zurückbleibt.

    b) Ermittlung der Arbeitsintensität durch Vergleich der Arbeitsstundenkapazität (Arbeitsplätze gewichtet mit der wöchentlichen Schichtzeit) mit der Arbeitsstundenleistung (Zahlen aus der Lohnbuchführung).

    c) Ermittlung der Pro-Kopf-Leistung, wobei die menschliche Arbeitsleistung mit der Arbeitsstundenleistung gleichgesetzt werden muss. Sie ist zu beziehen
    (1) auf die Zahl der Beschäftigten und auf die Höhe der Lohnsumme, um die relative Leistung einer Abteilung oder des Gesamtbetriebs im Zeitvergleich oder im innerbetrieblichen Vergleich zu messen, oder
    (2) auf den Mengenausstoß, sog. Ausbringung, zu Standardkosten.

    d) Berechnung des Kapazitätsausnutzungsgrades:

    (1) Die Leistung der Betriebsmittel kann dabei aufgrund der Erfahrung auf die „normalen” Leistungsstunden festgelegt werden, sodass sich ein Verhältnis zwischen technisch möglichen und effektiven Leistungsstunden als prozentualer Ausnutzungsgrad ergibt. Innerbetrieblicher Vergleich von Abteilung zu Abteilung sowie auch im Zeitablauf oder durch Betriebsvergleich.

    (2) Berechnung nach der kapazitiven Ausbringung, d.h. nach den Umsätzen in Mengen oder zu Verrechnungspreisen, so z.B. zur Leistungskontrolle beim Filialvergleich.

    3. Lagerstatistik: a) Einkaufsstatistik für Ermittlung der Mindesteindeckung: Statistik über Lieferfristen, Umschlagsgeschwindigkeit, Bestellungen, Lieferterminverzögerungen, Fehlmengen.

    b) Statistik der Absatzwirtschaft: Marktanalyse, Statistik des Auftragseingangs zur Bestimmung der optimalen Losgröße, Kundenstatistik (Zahlungsfristen, regionale Verteilung der Abnehmer für die Werbung).

    c) Statistik der Vorrats- und Anlagenwirtschaft mittels
    (1) Fortschreibung der Zu- und Abgänge von Anlagengegenständen;
    (2) Kontrolle der zeitlichen Verteilung von Reparaturen und der örtlichen Verteilung von Ausschuss durch Materialfehler;
    (3) Bestandsstatistik für Lehren und Werkzeuge;
    (4) Bezugsziffern für die durchschnittliche Lagerdauer bzw. Umschlagsgeschwindigkeit.

    4. Statistik der Kostenstruktur und Kostenentwicklung (u.a. für den Betriebsvergleich): a) Statistik der Kostenarten aus der Kostenrechnung; b) Bezugsziffern zwischen Einzel- und Gemeinkosten sowie zwischen Einzelkosten untereinander bei unterschiedlichem Beschäftigungsgrad; c) diverse weitere Statistiken, wie z.B. Statistik des Anteils bestimmter Kostenarten an den Gesamtkosten einzelner Erzeugnisse, Zusammensetzung der Personalkosten, Ausschuss und Nacharbeit beim Anlauf von Losfertigungen zur Ermittlung kalkulatorischer Anlaufkosten.

    5. Bilanzstatistik im zwischenzeitlichen und zwischenbetrieblichen Vergleich, soweit nicht durch abweichende Bewertung unmöglich.

    6. Statistik der Preise: Preisstatistik.

    7. Statistische Qualitätskontrolle: a) Anwendung von Stichprobenverfahren (Zufallsstichprobenverfahren) auf die Gut-Schlechtprüfung oder auf die messende Prüfung zur Erfassung von Materialmängeln oder Fertigungsfehlern während des Produktionsprozesses, häufig mittels Kontrollkarten.

    b) Prüfung der Produktionsvorgänge auf Ausschussanteil und Qualitätsmerkmale mithilfe statistischer Entscheidungsverfahren nach sog. Prüfplan und mithilfe statistischer Testverfahren. Bereiche betrieblicher Statistik in anderer Gliederung vgl. Abbildung „Betriebswirtschaftliche Statistik“.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "betriebswirtschaftliche Statistik"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap betriebswirtschaftliche Statistik Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/betriebswirtschaftliche-statistik-31793 node31793 betriebswirtschaftliche Statistik node27910 Beschäftigungsgrad node31793->node27910 node38578 Kostenstelle node31793->node38578 node30035 Betriebsvergleich node31793->node30035 node32619 Fortschreibung node31793->node32619 node41897 Kennzahlen node41897->node30035 node29773 Beschäftigung node29773->node27910 node29744 Beschäftigungspolitik node29744->node27910 node31583 Arbeitslosenquote node27910->node31583 node28370 Betriebsstoffe node28370->node38578 node38787 Lagerkosten node38787->node38578 node40586 innerbetriebliche Leistungsverrechnung node40586->node38578 node47146 Vollkostenrechnung node47146->node38578 node29988 Benchmarking node31266 Buchführung node31266->node31793 node45136 Rechnungswesen node31266->node45136 node31477 Bilanz node31266->node31477 node32782 Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ... node31266->node32782 node33703 Gewinn- und Verlustrechnung ... node31266->node33703 node30035->node47146 node30035->node29988 node27246 Bestandsfunktion node27246->node32619 node34458 Einheitswert node31947 Erhebung node40384 laufende Inventur node32619->node34458 node32619->node31947 node32619->node40384 node31477->node30035 node27834 Äquivalenzziffer node27834->node27910
    Mindmap betriebswirtschaftliche Statistik Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/betriebswirtschaftliche-statistik-31793 node31793 betriebswirtschaftliche Statistik node32619 Fortschreibung node31793->node32619 node30035 Betriebsvergleich node31793->node30035 node38578 Kostenstelle node31793->node38578 node27910 Beschäftigungsgrad node31793->node27910 node31266 Buchführung node31266->node31793

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete