Reziprozität
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1. Begriff: Verhaltensweise, bei der Akteure nach dem Prinzip „Wie du mir, so ich dir!” handeln.
2. Reziprozität stellt eine Form sozialer Präferenzen dar, die in den Sozialwissenschaften schon seit langem intensiv diskutiert werden und seit den frühen 90er-Jahren des 20. Jh. verstärkt Eingang in die Wirtschaftswissenschaften gefunden haben.
3. Bedeutung: Im Rahmen der experimentellen Wirtschaftsforschung, bes. in der experimentellen Spieltheorie, können eine Vielzahl von Abweichungen menschlichen Verhaltens von den theoretischen Gleichgewichtsvorhersagen dadurch erklärt werden, dass den Akteuren reziprokes Verhalten unterstellt wird. Reziprozität wird i.Allg. so modelliert, dass Individuen das Bedürfnis haben, Menschen zu bestrafen, die unfair zu ihnen waren (negative Reziprozität), und Menschen zu belohnen, die großzügig waren oder sich „fair” verhalten haben (positive Reziprozität).