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demografischer Übergang
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Theorie des „demografischen Übergangs“. 1. Begriff: Von dem engl. Demografen Thompson 1928 entdeckt und von dem US-Demographen (Princeton) Notestein weiterentwickelt. Die demografische Übergangstheorie ist die einflussreichste Theorie der neuzeitlichen Bevölkerungsentwicklung geworden.
2. Ablauf: Sie belegt nach europäischem Ländervergleich, dass sich vorindustrielle Bevölkerungsstrukturen mit hohen Geborenenziffern und fast ebenso hohen Sterbeziffern im Zuge der Industrialisierung auf einen Transformationsprozess begaben, der sie durch ein Stadium verstärkten Wachstums führte, bis in der Schlussphase ein neues Gleichgewicht mit niedrigen Sterbeziffern und ebenso niedrigen Geborenenziffern erreicht wird. Dieses Durchschreiten des nach einem 4-Phasen-Schema geordneten Übergangs geht einher mit der Umstrukturierung der Produktion, der politischen Verhältnisse und der Familienformen. In Europa galt bis Mitte des 20. Jh. der Übergang für abgeschlossen. Nun verfolgt man die Entwicklungskontinente hinsichtlich ihres Vorrückens im Übergang, was mit Wirtschaftserfolg und Modernisierung gleichgesetzt wird. Afrika steht in der Mittelphase der „Bevölkerungsexplosion“ und hat den weitesten Weg vor sich gefolgt von Lateinamerika, Zentralasien (indischer Subkontinent) und schließlich Ostasien, das am weitesten fortgeschritten ist, schon europäisches Sterblichkeitsniveau erreicht hat, dem die Geburtenniveaus absehbar nachfolgen werden.
3. Zweiter demografischer Übergang: Für Europa ist die Anfügung einer weiteren Phase aufgrund der Entwicklung seit 1965 in fast allen Industrieländern, v.a. der Bundesrepublik Deutschland, zu überlegen. Die Fachwelt ist übereingekommen, von einem zweiten demografischen Übergang zu sprechen. Der Geburtenrückgang hat sich auf ein Niedrigniveau begeben, da die Zahl der Geburten unterhalb der Zahl der Sterbefälle bleibt.
4. Bedeutung: Die Forschung hat gezeigt, dass der demografische Übergang in vielen Teilen Europas komplizierter verlief. Die „Übergangstheorie“ ist infolgedessen als starke Vereinfachung wirklicher historischer Verläufe anzusehen.
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