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Identitätspolitik
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Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Die Identitätspolitik geht von der Identität von Einzelnen und Gruppen aus. Mit ihrer Hilfe wehren und befreien sich diskriminierte Gruppen, etwa Frauen, Homosexuelle, Vegetarier und Veganer, People of Color (PoC), Ureinwohner, Obdachlose und Sexarbeiter. Es geht insgesamt um sexuelle, ethnische, politische, kulturelle, weltanschauliche, altersbezogene, soziale oder berufliche Merkmale bzw. Zugehörigkeiten. Mit der Entdeckung und Betonung der Identität kann die Forderung einhergehen, wegen ihr (und nicht z.B. aufgrund von Kompetenzen) präferiert und inkludiert zu werden.
Hintergrund
Im Zuge der Identitätspolitik werden Benachteiligungen und Herabsetzungen deutlich und angreifbar. Sie verstärkt in diesem Sinne die Handlungs- und Beteiligungsmöglichkeiten der Betroffenen. Diese entwickeln ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl und ein neues Selbstbewusstsein. Zudem gewinnen sie Verbündete. Die Identitätspolitik spielt eine wichtige Rolle in der Wokeness, der Haltung und Bewegung der Wachheit und Wachsamkeit, und in der Cancel Culture.
Kritik und Ausblick
Bei manch einer Minderheit kommt es im Kontext der Identitätspolitik zu einer Anpassung an die (von Außenstehenden teils als rückständig empfundenen) Gepflogenheiten der Mehrheit, wie bei der gleichgeschlechtlichen Ehe, oder zu einer Verstärkung der Abgrenzung und dadurch wieder der Ausgrenzung, unter Betonung der Sonder- oder Opferrolle und unter Zurückweisung der Mehrheitsidentität. Dies ist Thema der Ethik, der Psychologie und der Soziologie.
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