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kreatives Milieu
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1. Begriff: Das Konzept des kreativen Milieus betont die bes. Bedeutung einer regionalen Netzwerkarchitektur für die Regionalentwicklung und bündelt wichtige Fragen zur Dynamik regionaler Wirtschaftsräume. Es beschreibt einen raumgebundenen Komplex, der mit seinem Technologie- und Marktumfeld nach außen geöffnet ist und Know-how, Regeln, Normen und Werte sowie ein „Kapital“ an sozialen Beziehungen nach innen integriert und beherrscht.
Geprägt wurde der Begriff des kreativen Milieus durch die sog. GREMI-Gruppe („Groupe de Recherche Européen sur les Milieux Innovateurs“). Seit 1984 forscht diese Gruppe v.a. franz. Soziologen und Regionalwissenschaftler nach den Ursachen für die Unterschiede in der Innovationsfähigkeit und -tätigkeit verschiedener Regionen. Die Gesamtheit der Beziehungen in einem Milieu soll, eingebunden in das soziokulturelle Umfeld (Embeddedness), zu einem kollektiven Lernprozess führen. Als Voraussetzung für die Realisierung gilt neben der räumlichen Nähe auch das Vorhandensein von gemeinsamen Wertvorstellungen und Vertrauen.
2. Ebenen: a) Mikroebene: Auf dieser Ebene stellt das Milieu ein unsicherheitsreduzierendes Kollektiv dar, das die wechselseitige bzw. funktionale Abhängigkeit von Unternehmen organisiert und informelle Funktionen (Suche, Übertragung, Auswahl, Entschlüsselung, Umgestaltung und Kontrolle von Informationen) bekleidet. Damit wird ein unmittelbarer Einfluss auf die Höhe der Transaktionskosten ausgeübt.
b) Kognitive Ebene: Hier stellt sich das Milieu als zusammenhängender Wahrnehmungsraum dar, der gemeinsame Verhaltensnormen, Organisationsformen und Know-how beinhaltet.
c) Organisatorische Ebene: Hier ist das Milieu als Vernetzung von Handeln und Lernen, welches sich durch rege Austauschbeziehungen nach innen wie außen charakterisiert, zu begreifen.
Vgl. auch Industriedistrikt, Cluster.
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