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- Revision von LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode vom 14.02.2018 - 17:27
- Revision von LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode vom 06.10.2017 - 12:38
- Revision von LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode vom 16.04.2015 - 09:35
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- Revision von LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode vom 06.01.2015 - 14:48
LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode
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1. Begriff (Definition): LEGO® SERIOUS PLAY® ist eine innovative Problemlösungs- und Kommunikationsmethode. Sie basiert auf der grundlegenden Idee, dass jeder Gedanke, jedes Erlebnis oder Vorhaben in Form von dreidimensionalen Legomodellen visualisiert werden kann. „Serious Play“ bedeutet dabei, dass in einem moderierten Prozess konkrete Themen- und Problemstellungen beispielsweise aus der Unternehmenspraxis bearbeitet werden können. Dies geschieht zwar in einem spielerischen Kontext („Play“), dennoch stellt die Methode eine tiefgründige Kommunikation und zielführende Themenbearbeitung sicher („Serious“).
2. Merkmale: Mit der LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode kann ein sehr breites Themenspektrum bearbeitet werden. Die Komplexität des Tools erfordert einen erfahren Moderator, der speziell in der Methode zertifiziert sein sollte.
In der praktischen Anwendung eignet sich LEGO® SERIOUS PLAY® sehr gut für eine Themenbearbeitung in Teams. Um dabei sicherzustellen, dass jedes Gruppenmitglied in dem Prozess partizipiert und seine Ideen und Gedanken in gleicher Weise einbringen kann, bekommt jeder einzelne Teilnehmer ein eigens für die Methode zusammengestelltes Set mit Legosteinen ausgehändigt. Diese enthalten z.B. kleine Figuren, Räder, Turbinen, einen Baum, eine Pflanze und eine Leiter. Solche speziellen Legosteine sind im besonderen Maße dafür geeignet, Metaphern zu bilden. Teilnehmer bauen beispielsweise Legomodelle, in denen die Turbinen für „Agiltät“ stehen, der Baum für das „Nachhaltigkeitsversprechen“ eines Unternehmens und die Leiter symbolisch „ein Ziel erreichen“ bedeutet. Nachdem zu einer vorgegebenen Themenstellung jeder Teilnehmer sein Einzelmodell gebaut hat, erfolgt der Austausch im Plenum. Ausnahmslos jedes Teammitglied erzählt die Geschichte seines Modells. Die Gruppe darf im Rahmen der LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Etikette Fragen zum Modell einer Person stellen. Persönliche Kritik ist nicht gestattet.
LEGO® SERIOUS PLAY® sieht zudem die Möglichkeit vor, in einem folgenden Arbeitsschritt die Einzelmodelle auf eine spezielle Art und Weise zu gruppieren oder aus mehreren Einzelmodellen ein Gemeinschaftsmodell zu entwickeln. Bei der Konstruktion eines solchen Gemeinschaftsmodells wird versucht, alle wesentlichen Ideen der einzelnen Teammitglieder zu berücksichtigen. Der Vorteil dieses Arbeitsschritts: Jeder Teilnehmer findet sich zumindest ein Stück weit wieder in einem finalen Entwurf. Dies kann die Identifikation mit dem Endergebnis eines Workshops erheblich verbessern.
Im Rahmen von 1- bis 2-tägigen Strategieprozessen können zudem systemische Legomodelle entstehen, die sich in der Regel durch eine hohe Komplexität auszeichnen. Hierbei kommen spezielle Erweiterungssets von Lego zur Anwendung.
Die Protokollierung von Ergebnissen aus LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Workshops erfolgt häufig in Form von Videoaufzeichnungen oder kommentierten Fotodokumentationen.
3. Wissenschaftlicher Hintergrund: LEGO® SERIOUS PLAY® ist mittlerweile Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen geworden. Als wesentlicher Vorteil der Methode wird häufig die so genannte Hand-Gehirn-Verbindung genannt: Wenn Menschen mit den Händen arbeiten, sind besonders viele Hirnregionen aktiv. Dies kann im Ergebnis eines LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Workshops zu tiefgründigeren Erkenntnissen oder sogar zu überraschenden Ergebnissen führen.
Andere Untersuchungen heben die Bedeutung des Flow-Effekts beim Spielen hervor. Gemeint ist damit eine Phase, in der wir Menschen im besonderen Maße aktiv, engagiert, vertieft und konzentriert einer Tätigkeit nachgehen. Bei Teilnehmern von LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Workshops kann der Flow-Effekt häufig beobachtet werden. Er scheint sich positiv auf die (Arbeits-)Motivation von Menschen auszuwirken.
4. Anwendungsbeispiele: Die LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode ist für ein sehr breites Themenspektrum geeignet. Für folgende Problemstellung wird die Methode u.a. genutzt:
- Analysen aller Art
- Ideenfindung für Innovation und Marketing
- Rapid Prototyping im Innovationsmanagement
- Entwicklung eines unternehmerischen Zukunfstbildes/einer Vision
- Strategieentwicklung
- Change-Management-Projekte
- Teamentwicklung und Teambuilding
- Fusionen von Abteilungen oder Unternehmen
- Projektmanagement
- Prozessmanagement
- Organisationsentwicklung
- Konfliktmanagement
- Personalentwicklung und Coaching
Gelegentlich wird die LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode auch auf einer individuellen Ebene angewendet, beispielsweise im Coaching oder in Rekrutierungs- und Personalgesprächen. Bei einer solchen Vorgehensweise trifft ein zertifizierter Moderator auf nur einen Gesprächspartner.
4. Entwicklung bzw. Geschichte der Methode: Mitte der 1990er-Jahre durchlebte der dänische Spielwarenhersteller LEGO eine schwere Krise. Der damalige CEO und Enkel des Firmengründers Kirk Kristensen überlegte während dieser Zeit, ob das hauseigene Produkt, das Kreativität bei Kindern freizusetzen vermag, nicht auch zur Lösung von Herausforderungen in der Wirtschaftswelt geeignet sein könnte. Die Entwicklung zur Methode LEGO® SERIOUS PLAY®, die dieser Intension Rechnung zollt, war indes ein schwieriges Unterfangen. Es dauerte fast zehn Jahre, bis das Tool ausgereift genug war, um einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt zu werden bzw. Trainer in der Methode auszubilden.
5. Kritische Würdigung: Zusammenfassend steht mit LEGO® SERIOUS PLAY® eine kreativitätsfördernde Methode zur Verfügung, deren Hauptvorteile u.a. in den Möglichkeiten zur Visualisierung sowie zur tiefgründigen Kommunikation in einer konstruktiven Atmosphäre zu sehen sind. Darüber hinaus macht die Verwendung von Lego den meisten Menschen viel Spaß, wirkt motivierend und stellt sicher, dass ausnahmslos alle Teilnehmer mit ihren Gedanken, Ideen und Vorstellungen zu Wort kommen. Insbesondere durch den Bau von Gemeinschaftsmodellen lässt sich eine hohe Identifikation mit den Ergebnissen eines Workshops erreichen. Während sich Menschen häufig sehr schwer tun, Ideen zu zeichnen, fällt es den meisten Teilnehmern eines LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Workshops dagegen leicht, ein Legomodell zu bauen.
Wesentliche Vorbehalte gegenüber LEGO® SERIOUS PLAY® werden gelegentlich durch den Namen der Methode ausgelöst. Wenn manch ein Topmanager die Begriffe „Play“ und „Lego“ im Kontext mit der Bearbeitung von Problemstellungen aus der Unternehmenswelt hört, dann passen sie für ihn in einem traditionellen Verständnis nicht zusammen. Insofern ist es nicht zu unterschätzen, dass einige Menschen erhebliche Bedenken gegenüber einer solchen Methode vorbringen. LEGO® SERIOUS PLAY® eignet sich daher nicht für alle Teilnehmerkreise in gleichem Maße. Immer dort, wo eine gewisse Offenheit gegenüber neuen Dingen, einschließlich neuer Methoden, existiert, kann man mit LEGO® SERIOUS PLAY® effizient arbeiten. Zudem werden die Teilnehmer sich lange an eine solche „Lego-Veranstaltung“ erinnern.
6. Verbreitungsgrad und Ausblick: Seit etwa 2010 hat der Bekanntheits- und Verbreitungsgrad der LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Methode erheblich zugenommen. Viele namhafte Unternehmen wie Google, Coca-Cola, der Softwarekonzern SAP, aber auch Traditionsunternehmen wie die Allianz, Behörden und sogar die SOS-Kinderdörfer haben LEGO®-SERIOUS-PLAY®-Workshops oder -Trainings durchgeführt. In etlichen Start-ups finden sich Legosteine an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter oder in Besprechungsräumen. Die EU hat das Forschungsprojekt S-Play gefördert, in dem die Anwendungsmöglichkeiten von LEGO® SERIOUS PLAY® speziell für kleinere und mittelständische Unternehmen analysiert wurden. In Mexiko hat die dortige Regierung die Ausbildung von 100 Trainern für LEGO® SERIOUS PLAY® mitfinanziert, die das Tool gezielt als Multiplikatoren in 237 landesweiten Entrepreneurzentren schulen. Die Quintessenz: Das Interesse an LEGO® SERIOUS PLAY® ist gegenwärtig groß und die Methode ist zu einem Trendtool geworden.
Darüber hinaus wird LEGO® SERIOUS PLAY® mittlerweile auch in Kombination mit anderen Methoden angewendet, z.B. mit Design Thinking oder dem Business Model Canvas.
(LEGO® und SERIOUS PLAY® sind eingetragene Markenzeichen der LEGO Group.)
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