Direkt zum Inhalt

Netzbildungsfähigkeit

Geprüftes Wissen

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Eignung eines Verkehrssystems zur direkten Durchführung von Transporten zwischen allen relevanten Raumpunkten.

    2. Verkehrswertigkeit: Netzbildungsfähigkeit ist abhängig von der räumlichen Dichte und dem Vernetzungsgrad der Infrastruktur sowie dem Grad der Raumerschließung durch die Verkehrsbetriebe. Bei geringer Netzbildungsfähigkeit entstehen häufig gebrochene Verkehre mit Umlade-/Umsteigevorgängen, die Kosten und Zeitbedarf des Transports ansteigen lassen oder die Bequemlichkeit vermindern. Netzbildungsfähigkeit ist bes. hoch im Straßenverkehr, mit weitem Abstand folgen Eisenbahn und Binnenschifffahrt. Seeschifffahrt und Luftverkehr sind stets an bestimmte Raumpunkte (Seehäfen, Flughäfen) gebunden; auch der Rohrleitungsverkehr verbindet nur eine geringe Zahl von Raumpunkten miteinander. Erhöhung einer gegebenen Netzbildungsfähigkeit v.a. durch infrastrukturelle Maßnahmen mit gleichzeitigen Auswirkungen auf die gesamte Verkehrswertigkeit des Verkehrssystems.

    3. Verkehrsaffinität: In einer stark arbeitsteiligen Wirtschaft, in der Personen-, Güter- und Nachrichtenverkehrsströme zwischen nahezu allen Raumpunkten von Bedeutung sind, spielt die Netzbildungsfähigkeit eine große Rolle zur Beurteilung des Verkehrsangebots aus der Sicht der Verkehrsnachfrager. Geringe Netzbildungsfähigkeit reduziert den Integrationsgrad einer Volkswirtschaft und hat Wohlstandseinbußen zur Folge. Geringere Rolle spielt Netzbildungsfähigkeit v.a. in Industrien, die sich räumlich sehr stark konzentriert haben und deren Absatz- und Bezugsbeziehungen sich auf nur wenige Raumpunkte verteilen (z.B. Schwerindustrie); für die Mehrzahl der Wirtschaftszweige mit deutlicher räumlicher Streuung der Standorte und/oder einer signifikanten räumlichen Verteilung der Absatz- und Bezugsorte gelten jedoch hohe Anforderungen an die Netzbildungsfähigkeit eines Verkehrssystems, denen in besonderem Maße der Straßenverkehr gerecht wird und dessen stürmisches Wachstum hierauf beruht. Möglichkeiten zum Ausgleich geringerer Netzbildungsfähigkeit bietet im Güterverkehr z.B. der kombinierte Verkehr.

    GEPRÜFTES WISSEN
    Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
    Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
    Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

    zuletzt besuchte Definitionen...

      Literaturhinweise SpringerProfessional.de

      Bücher auf springer.com