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Revision von Pop-up Store vom 08.05.2020 - 19:14

Pop-up Store

Definition: Was ist "Pop-up Store"?

Pop-up Stores (to pop up: plötzlich auftauchen) sind zeitlich befristet betriebene Ladenkonzepte. Übergangsweise leerstehende Verkaufs- und Lagerräume, insbesondere in Großstädten, werden flexibel für einen kurzen Zeitraum angemietet, um auf einer meist nur provisorisch hergerichteten Präsentationsfläche Marken und Produkte multisensorisch zu inszenieren und zu vermarkten.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Begriff
    2. Merkmale
    3. Ziele
    4. Wirkung

    Begriff

    Pop-up Stores (to pop up: plötzlich auftauchen) sind zeitlich befristet betriebene Ladenkonzepte. Übergangsweise leerstehende Verkaufs- und Lagerräume, insbesondere in Großstädten, werden flexibel für einen kurzen Zeitraum angemietet, um auf einer meist nur provisorisch hergerichteten Präsentationsfläche Marken und Produkte multisensorisch zu inszenieren und zu vermarkten. Der Pop-up Store ergänzt für einen begrenzten Zeitraum die etablierten Vertriebskanäle des Unternehmens und schafft damit einen zusätzlichen Customer Touch Point. Pop-up-Präsenzen konzentrieren sich nicht mehr nur auf den Abverkauf von Produkten, ebenso werden temporär Pop-up-Restaurants, Pop-up-Bistros, Pop-up-Bars, Cafés und Clubs eingerichtet.

    Merkmale

    Die Fristigkeit der Pop-up Stores variiert stark, diese kann wenige Tage, vielleicht nur ein Wochenende, bis hin zu mehreren Wochen umfassen. Aufgrund zeitlich begrenzter Miet-, Betriebs- und Personalkosten ist die finanzielle Mittelbindung gering. Pop-up Stores können an wechselnden Standorten immer wieder neu eingerichtet und damit in seiner Wirkung auf die Zielgruppe getestet werden. Der Gewerbeimmobilienmarkt profitiert von Mieteinnahmen über Kurzzeitvermietungen. Denn Pop-up Stores schaffen Aufmerksamkeit für die ansonsten leerstehende Immobilie und werten auch die Angebote in unmittelbarer Umgebung auf. Diese profitieren von der Besucherfrequenz des Pop-up Stores. Pop-up Stores können auch als mobile Verkaufsstätten, beispielsweise bei Messen, Volksfesten, Konzerten und Sportveranstaltungen aufgebaut werden.

    Ziele

    Vertriebsorientierte Pop-up-Stores sollen den Umsatz stimulieren, indem der Abverkauf beispielsweise von Saisonwaren bei Mode und Bekleidung befördert wird. Dies kann sowohl den Abverkauf von Kollektionen zum Saisonstart wie auch das Saisonende mit dem rabattierten Angebot von Restlagerbeständen befeuern. Pop-up Stores dienen auch der Markteinführung neuer Produkte oder der Präsentation eines neuen Sortiments. Dabei kann je nach Größe der Verkaufs- und Lagerfläche die Ware im Pop-up Store in ausreichender Menge zum Direktverkauf bevorratet sein oder als Ausstellungsware die Produktinspektion und Produktbegutachtung bedienen. Bei dieser Ausprägung des Pop-up Stores als Showroom ohne unmittelbare Produktmitnahme können Besucher die Ware noch vor Ort online über das Einscannen von QR-Codes ordern.
    Insbesondere Internet Pure Playern bieten Pop-up Stores ein flexibles und kurzfristig umsetzbares Experimentierfeld für ein Multi Channel Retailing. Verschiedene Ladenkonzepte und Produktinszenierungsformen, aber auch unterschiedliche Standortlagen können unter realen Bedingungen getestet werden, bevor man eine langfristige Investition in eine stationäre Filialisierung mit mehreren Standorten tätigt. Der Pop-up Store dient somit als ein Testmarkt für den Einstieg in den stationären Handel mit der Erprobung optimaler Standortkonzepte und der Möglichkeit eines unmittelbaren persönlichen Kontaktes mit einer sonst nur online adressierbaren Zielgruppe. Dabei werden ebenso stark frequentierte Einkaufsstraßen, innerstädtische Szeneviertel wie auch unkonventionelle Randlagen, beispielsweise alte Fabrikgebäude in Industriegebieten für Pop-up-Store-Konzepte erprobt.

    Wirkung

    Ein Pop-up Store ist mit seiner hohen Besucherfrequenz gleichwohl ein Instrument der Vertriebs- wie auch der Marketingstrategie. Denn über den Pop-up Store wird nicht nur der Abverkauf, sondern auch die Markenbekanntheit gesteigert und die Kommunikation mit der avisierten Zielgruppe befördert. Pop-up Stores eignen sich für marktetablierte Handelsunternehmen und Markenartikelhersteller jedweder Größenordnung wie auch für Start-ups der Internetökonomie. Neue Zielgruppen können für das Unternehmen erschlossen und Bestandskunden gebunden werden. Über eine virale Bewerbung in reichweitenstarken Social-Media-Netzwerken wie Facebook und Instagram soll die meist kurzfristig angekündigte Pop-up-Store-Eröffnung und seine begrenzte Öffnungsdauer einen Überraschungseffekt, Neugierde und Mundpropaganda auslösen.
    Neben der zeitlichen Befristung steht auch die Limitierung des Warenangebotes mit der Präsentation eines nur begrenzten Sortiments auf der Verkaufsfläche für eine Exklusivität und Einmaligkeit der Pop-up-Store-Aktion. Die Konzentration auf ein selektiertes Warenangebot bietet Möglichkeiten einer außergewöhnlichen Inszenierung der Produkte mit Eventcharakter und sorgt für ein nachhaltiges Einkaufserlebnis.

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