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Segmentberichterstattung

Definition: Was ist "Segmentberichterstattung"?

Veröffentlichung von finanziellen Informationen zu einzelnen Teilbereichen des Unternehmens. Sie soll es dem externen Rechnungslegungsadressaten ermöglichen, diversifizierte Unternehmen, deren heterogene Geschäftsbereiche erheblichen Risiko- und Erfolgsunterschieden ausgesetzt sind, differenziert beurteilen zu können.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Segment Reporting. 1. Begriff: Veröffentlichung von finanziellen Informationen zu einzelnen Teilbereichen des Unternehmens. Sie soll es dem externen Rechnungslegungsadressaten ermöglichen, diversifizierte Unternehmen, deren heterogene Geschäftsbereiche erheblichen Risiko- und Erfolgsunterschieden ausgesetzt sind, differenziert beurteilen zu können. Ein Mutterunternehmen, das einen organisierten Markt im Sinn des § 2 V WpHG durch von ihm oder einem seiner Tochterunternehmen ausgegebenen Wertpapiere im Sinn des § 2 II 1 WpHG in Anspruch nimmt oder die Zulassung beantragt hat, hat den Konzernabschluss um eine Kapitalflussrechnung und einen Eigenkapitalspiegel zu erweitern. Ferner kann er um eine Segmentberichterstattung erweitert werden (§ 297 Abs. 1 HGB). Kapitalmarkorientierte Unternehmen, die nicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet sind, können den Jahresabschluss um eine Segmentberichterstattung gem. § 264 Abs. 1 Satz 2 HGB erweitern. Der Gesetzgeber hat es somit dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) überlassen, Empfehlungen über die konkrete Ausgestaltung der Segmentberichterstattung zu erarbeiten, die in DRS 3 niedergelegt sind.

    2. Zweck: Die Segmentberichterstattung liefert Informationen über Gewinnmargen, Wachstumsraten und Höhe der Risiken jeder bedeutenden abgrenzbaren Aktivität des Unternehmens. Damit soll bes. eine Erhöhung der Transparenz des unternehmensspezifischen Chancen- und Risikoprofils erreicht werden, um den (potenziellen) Investoren eine bessere Beurteilung der Unternehmensentwicklung zu ermöglichen. Die Segmentierung hat anhand der operativen Segmente des Unternehmens zu erfolgen. Für die Segmentierung sind grundsätzlich die Kriterien zugrunde zu legen, nach denen die Unternehmensleitung Teileinheiten des Unternehmens bestimmt, für die sie operative Entscheidungen trifft und wirtschaftliche Analysen und Beurteilungen vornimmt (DRS 3).

    3. Nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften US-GAAP und IAS/IFRS ist die Segmentberichterstattung bereits seit längerem regelmäßiger Bestandteil der Rechnungslegung. Die entsprechenden Vorschriften finden sich in SFAS 131 „Disclosures about Segments of an Enterprise and Related Information” und in IFRS 8 "Opersting Segments".

    Die Segmentberichterstattung nach den US-GAAP folgt weitgehend dem sog. Management Approach, basiert also auf der unternehmensinternen Finanzberichterstattung. Sowohl bei der Abgrenzung der sog. Operating Segments als auch bei den zu publizierenden Segmentangaben wird folglich auf die zur internen Performancemessung und Ressourcenallokation verwendeten Daten zurückgegriffen. Die IAS/IFRS-Vorschriften zur Segmentberichterstattung sind denen der US-GAAP ähnlich. Hierbei definiert IFRS 8.5 ein Geschäftssegment als Unternehmensbestandteil, der a) Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Umsatzerlöse erwirtschaftet werden und bei denen Aufwendungen entfallen, b) dessen Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz in Hinblick auf Entscheidungen über die Allokation von Ressourcen zu diesem Segment und die Bewertung seiner Ertragskraft überprüft werden, und c) für den separate Finanzinformationen vorliegen.

    In Bezug auf die anzugebenden Segmentdaten wird der Management Approach allerdings insofern relativiert, als diese auf der Basis der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Einzel- bzw. Konzernabschlusses zu ermitteln sind.

    Der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) verabschiedete und im Mai 2000 vom BMJ bekannt gemachte DRS 3 „Segmentberichterstattung” orientiert sich stark an IFRS 8.

    Vgl. auch Segment-Bilanzen.

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