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TARGET2-Securities (T2)

Definition: Was ist "TARGET2-Securities (T2S)"?

TARGET2-Securities (T2S) ist im Kern ein Dienstleistungsangebot zur Abwicklung von Wertpapiertransaktionen in Zentralbankgeld. Als Grundlage wird die TARGET2-Plattform genutzt. TARGET2-Securities kann dadurch die Geld- und Wertpapierseite in einem Echtzeitprozess effizient abwickeln - national und grenzüberschreitend. Es soll im September 2014 in Betrieb genommen werden.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Der EZB-Rat beschloss im Juli 2006 gemeinsam mit Zentralverwahrern und anderen Marktteilnehmern die Möglichkeiten für eine neue, zentrale Abwicklung von inländischen und grenzüberschreitenden Wertpapiertransaktionen in Zentralbankgeld in Europa zu untersuchen. In dem TARGET2-Securities (T2S) genannten Service sollen sowohl die Geld- als auch die Wertpapierseite auf einer einzigen Plattform (DvP) in Echtzeit abgewickelt werden. Derzeit ist der europäische Abwicklungsmarkt nur wenig konsolidiert und durch eine Vielzahl von Zentralverwahrern (CSDs) geprägt. Mit T2S wird der Wettbewerb gefördert mit dem Effekt sinkender Preise. Insbesondere die grenzüberschreitende Abwicklung in Zentralbankgeld wird verbessert und damit ein Beitrag für die Integration des europäischen Geld- und Kapitalmarktes geleistet.

    2. Konzept: Die Abwicklung der Zentralbankgeld- und Wertpapierseite wird mit T2S auf einer Plattform des Eurosystems integriert. Die Verwahrung und die damit verbundenen Dienstleistungen verbleiben weiterhin in den Händen der nationalen CSDs. Die CSDs behalten auch im T2S-Umfeld weiterhin alle rechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu ihren Teilnehmern und Emittenten sowie die „non-settlement business“-Aktivitäten (z.B. Notarfunktion, Verwahrung, Verwaltung, Leihe). Das Eurosystem wird als Betreiber von T2S und als Anbieter der Zentralbankgeldkonten der Marktteilnehmer fungieren. Im März 2007 bestätigte der EZB-Rat die grundsätzliche Machbarkeit von T2S unter wirtschaftlichen, rechtlichen, fachlichen und technischen Gesichtspunkten sowie die Verwendung der für TARGET2 aufgebauten Gemeinschaftsplattform. Durch Ausschöpfung der Synergien mit der Zahlungsverkehrsseite und höhere Skalenerträge kann die Effizienz von T2S weiter gesteigert und dem Markt eine kostengünstige Infrastruktur aus einem Guss zur Verfügung gestellt werden.

    3. Zeitplan: In der Folgezeit wurde in intensiver Zusammenarbeit von allen potenziellen Nutzern, Zentralverwahrern und Notenbanken ein umfängliches Dokument mit den T2S-Nutzeranforderungen erstellt. Um die Anforderungen der Marktteilnehmer möglichst weitgehend zu berücksichtigen, wurden die T2S-Nutzeranforderungen vom EZB-Rat Mitte Dezember 2007 öffentlich für drei Monate zur Konsultation gestellt. Gleichzeitig wurde der Markt auch zur Methodologie der Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen von T2S konsultiert. Sämtliche Stellungnahmen fanden Eingang in die endgültigen T2S-Nutzeranforderungen und weitere Dokumente (u. a. die endgültige Methodologie und die Ergebnisse der Untersuchung der wirtschaftlichen Auswirkungen), die den Zentralverwahrern und dem EZB-Rat im Juli 2008 als Entscheidungsgrundlage dienten. Im Mai 2008 unterbreitete der EZB-Rat den europäischen Zentralverwahrern den Vorschlag, sich der T2S-Initiative anzuschließen mit der Aufforderung, die EZB bis zum 4.7.2008 darüber zu informieren, ob sie T2S unterstützen und den Dienst nach Inbetriebnahme im Jahre 2014 zu nutzen beabsichtigen. Auf der Basis der positiven Rückmeldungen nahezu aller europäischen Zentralverwahrer entschied der EZB-Rat im Juli 2008, das Projekt T2S zu starten. Ferner beschloss er, die Deutsche Bundesbank, die Banca d’Italia, die Banque de France und die Banco de Espana mit der Entwicklung und dem Betrieb von T2S zu betrauen.

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