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Alternativer Risikotransfer (ART)
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1. Begriff: Übertragung (Transfer) von (versicherungswirtschaftlichen) Risiken an den Kapitalmarkt zur Finanzierung über nicht traditionelle (alternative) Risikoträger und/ oder Instrumentarien. Neben Erst- und Rückversicherern sowie Captives zählen zu den Risikoträgern (Investoren) auch Banken und institutionelle Anleger. Einsatzbereiche für alternative Risikotransfers finden sich z.B. bei Katastrophenrisiken, Terrorrisiken, Haftpflichtrisiken, in der Personenversicherung auch beim Sterberisiko (Risikolebensversicherung) und beim Langlebigkeitsrisiko (Renten- und Krankenversicherung).
2. Merkmale: Konzepte des alternativen Risikotransfers decken ein breites Spektrum zwischen Risikotransfer und Risikofinanzierung ab. Meist maßgeschneidert, sind diese Konzepte häufig mehrdimensional in Form von Multi-Year- und/ oder Multi-Line- bzw. Multiple-Trigger-Deckungen ausgestaltet.
3. Instrumente: a) Mit Schwerpunkt des Risikotransfers auf den Kapitalmarkt: Insurance Linked Securities (z.B. Cat Bonds) oder Versicherungsderivate (z.B. Wetterderivate),
b) mit Schwerpunkt eigener Risikofinanzierung: Captive-(Re)Insurance-Lösungen oder Möglichkeiten der Kapitalaufnahmen über Contingent-Capital-Programme.
4. Ziele: Unterstützung des Risiko- und Kapitalmanagement, u.a. durch a) Überwindung von Kapazitätsgrenzen bzw. -engpässen für Katastrophenrisiken (z.B. Naturgefahren, wie Erdbeben oder Sturm): Diese liegen aufgrund ihrer hohen Kumulgefahr bzw. Wertekonzentration an der Versicherbarkeitsgrenze, d.h. ihr geschätztes Schadenpotenzial könnte die gesamte Kapazität des traditionellen Rückversicherungsmarkts übersteigen.
b) Diversifikationsmöglichkeit innerhalb bestehender Rückversicherungsprogramme,
c) Sicherung von Kapazitäten und Preisniveaus über mehrere Jahre (Abkopplung von Preis- bzw. Kapazitätszyklen im Rückversicherungsmarkt),
d) Deckungsmöglichkeiten für neuartige Risiken,
e) Vermeidung des Kreditrisikos,
f) Reduzierung von Kapitalkosten,
g) Erhöhung der Liquidität.
5. Synonyme und Abgrenzung: Alternativer Risikotransfer findet häufig als Oberbegriff für alle nicht traditionellen Rückversicherungsformen Verwendung, damit auch für Konzepte der Finanzrückversicherung.
Vgl. auch alternative Rückversicherung, synthetische Rückversicherung.
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