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Massenkonsum

Definition: Was ist "Massenkonsum"?

Massenkonsum ist der Konsum von Massen von Waren durch Massen von Menschen. Es handelt sich um einen Aspekt der Massenproduktion und der Konsumgesellschaft. Von der Wirtschaft werden gezielt Bedürfnisse geweckt, etwa durch eine breite Werbung oder eine wechselnde Mode. Ihr Angebot gerät zum Überangebot und erlaubt den Konsumenten eine umfangreiche Auswahlmöglichkeit und eine lohnenswerte Schnäppchenjagd. Natürliche Ressourcen werden umgewandelt in nicht immer notwendige und hochwertige Produkte.

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Hintergrund und Entwicklung
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Massenkonsum ist der Konsum von Massen von Waren durch Massen von Menschen. Es handelt sich um einen Aspekt der Massenproduktion und der Konsumgesellschaft. Von der Wirtschaft werden gezielt Bedürfnisse geweckt, etwa durch eine breite Werbung oder eine wechselnde Mode. Ihr Angebot gerät zum Überangebot und erlaubt den Konsumenten eine umfangreiche Auswahlmöglichkeit und eine lohnenswerte Schnäppchenjagd. Natürliche Ressourcen werden umgewandelt in nicht immer notwendige und hochwertige Produkte. Der Einsatz von schwer recycelbaren Kunststoffen und chemischen Zusatzstoffen nimmt zu. Die Nachfrage richtet sich auf industriell gefertigte Kleidung, Möbel, Elektronikgeräte oder Lebensmittel und Getränke. Es resultieren Kaufsucht und Konsumrausch in der Wegwerfgesellschaft, ohne dass damit unbedingt Wohlstand verbunden sein müsste.

    Hintergrund und Entwicklung

    Die Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert schuf die Grundlagen für den Massenkonsum. Baumwolle wurde massenhaft produziert und auf mechanischen Webstühlen zu Hemden und Hosen verarbeitet, die nicht immer langlebig waren. Die ersten Kunststoffe entstanden, die für die Herstellung von Gebrauchsgütern wesentlich wurden. Im 19. Jahrhundert verbreiteten sich Kaufhäuser als Konsumtempel, im 20. Jahrhundert Supermärkte als Dauermärkte, und zur gleichen Zeit nahmen intensive Tierhaltung (Massentierhaltung) und insgesamt intensive Landwirtschaft zu. Der eigentliche Massenkonsum bildete sich nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg heraus. Es folgten im Geiste von Verweigerung, Ausstieg und Aktivismus das Hippietum und die Umweltbewegung, daraufhin wiederum Gegenströmungen wie Popper- und Yuppietum. Im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert kurbelte der Onlinehandel den Konsum an. In 3D-Welten wie Second Life oder dem Metaverse der 2020er-Jahre wurden auch virtuelle Produkte verkauft und gekauft.

    Kritik und Ausblick

    Die ständige und allgegenwärtige Verfügbarkeit von Waren trägt zu Zufriedenheit und Glück von BürgernKunden und Konsumenten bei. Zugleich findet ein Raubbau an der Natur statt. Ungesunde Ernährung, nicht zuletzt im Zusammenhang mit Convenience Food und Fast Food, gefährdet die Gesundheit. Umwelt- und Wirtschaftsethik widmen sich der Erzeugung von künstlichen Bedürfnissen im Zusammenhang mit Umweltzerstörung, Massentierhaltung und ungebremstem Wirtschaftswachstum und – vor allem in der Unternehmensethik – der Verantwortung von Unternehmen mit Blick auf die Massenproduktion. Die Konsumentenethik fragt nach der Verantwortung des Konsumenten, wobei der von ihm ausübbare Druck nicht nur in einer geänderten Nachfrage, sondern auch in der Propagierung einer veränderten Lebensweise und in Petitionen, Abstimmungen und Klagen bestehen kann.

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