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Revision von Unified Growth Theory vom 19.02.2018 - 15:26

Unified Growth Theory

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    vom Ökonomen Oded Galor entwickelte Theorie. Ausgangspunkt ist die Kritik am Paradigma der endogenen Wachstumstheorie, langfristiges Wachstum relativ zu den Kaldor-Fakten erklären zu wollen. Kritisiert wird hieran, dass der Beobachtungszeitraum dieser Wachstumsphase allenfalls den Zeitraum seit der industriellen Revolution abgreift. Davor hat es im langfristigen Trend kein Wirtschaftswachstum (in Pro-Kopf-Größen) gegeben und international auch nahezu keine Einkommensunterschiede. Unified Growth Theory will den Wachstumsprozess über alle Entwicklungsphasen der Menschheit in einem einzigen Modellrahmen erklären. Wird deutlich, welche Faktoren den Eintritt in eine Phase wirtschaftlichen Wachstums in den Industrieländern durch die industrielle Revolution begünstigt haben, so verspricht man sich hiervon mehr Klarheit über die Hindernisse, denen sich Entwicklungsländer gegenübersehen. Zentraler Baustein dieser Modelle ist das Zusammenwirken von demografischer Transition und wirtschaftlicher Entwicklung. Es gilt als stilisiertes Faktum, dass in jedem Land auf der Erde, der wirtschaftliche Entwicklungsprozess durch eine demografische Transition begleitet wird und wurde. Eine demografische Transition besteht aus einem Anstieg der Fertilitätsraten (begleitet durch sinkende Mortalitätsraten bei Kindern), gefolgt von sinkenden Fertilitätsraten und steigender Lebenserwartung in der letzten Phase. Der Anstieg der Fertilitätsraten wird durch einen Produktivitätsanstieg infolge der industriellen Revolution erklärt. Das Sinken der Fertilitätsraten durch steigende Humankapitalinvestitionen von Eltern in ihre Kinder, weil die Beschleunigung des technischen Fortschritts auch zu komplexeren Technologien und Arbeitsabläufen führt(e). In dieser Phase wird also sinkendes Bevölkerungswachstum mit steigenden Humankapitalinvestitionen verknüpft, welches wiederum den Weg für steigendes Pro-Kopf-Einkommen ebnete. Dieser Prozess ist demnach für die Divergenz der Pro-Kopf-Einkommen in der Welt verantwortlich. Internationale Einkommensunterschiede liegen in unterschiedlichen Zeitpunkten des Einsetzens wirtschaftlicher Entwicklung und demografischer Transition begründet.

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