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Revision von Chimäre vom 23.08.2019 - 10:15

Chimäre

Definition: Was ist "Chimäre"?

Chimären im biologischen und medizinischen Sinne sind Organismen, die aus Zellen bzw. Geweben unterschiedlicher Individuen bestehen und dennoch geschlossene und lebensfähige (nicht unbedingt fortpflanzungsfähige) Lebewesen bilden. Sie können innerhalb einer Art oder zwischen Arten angesiedelt und sowohl Pflanzen als auch Tiere sein.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Hintergrund und Entwicklung
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Chimären im biologischen und medizinischen Sinne sind Organismen, die aus Zellen bzw. Geweben unterschiedlicher Individuen bestehen und dennoch geschlossene und lebensfähige (nicht unbedingt fortpflanzungsfähige) Lebewesen bilden. Sie können innerhalb einer Art oder zwischen Arten angesiedelt und sowohl Pflanzen als auch Tiere sein. Es gibt natürliche (Blutchimären bei Säugetieren) und künstliche Mischwesen (Veredelung bei Pflanzen, Tier-Mensch-Embryonen).

    Hintergrund und Entwicklung

    In der griechischen Mythologie tauchen mehrere Mischwesen auf, von der Sphinx über den Zentaur bis hin zum Minotaurus. Chimära selbst, die Namensgeberin, ist Löwin, Ziege und Schlange oder Drache zugleich. Gentechnik und Biomedizin sind in der Lage, Tier-Mensch-Chimären und damit z.B. menschliche Organe außerhalb des menschlichen Körpers zu schaffen. Die Organempfänger werden wiederum – wie bei klassischer Transplantation – zu Chimären. Biohacking kann ebenfalls auf Chimären zielen, sogar auf die Kombination von Pflanze und Tier.

    Kritik und Ausblick

    Die Züchtung von Tier-Mensch-Embryonen ist in mehreren Ländern erlaubt. Die Begriffe "Organspende" und "Organhandel" erhalten eine weitere Bedeutung. Wenn Tiere dazu dienen, menschliche Organe heranwachsen zu lassen, werden sie – wie bereits in der Viehwirtschaft – ausgebeutet und im wörtlichen Sinne ausgeschlachtet. Dies ist ein Gegenstand der Tierethik und ein Kritikpunkt im Tierschutz. Aus Medizin- und Bioethik heraus lassen sich den tierischen Interessen menschliche gegenüberstellen. Allerdings ist die Frage, ob damit Leiden und Tod von hochentwickelten Lebewesen zu rechtfertigen sind.

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