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Evidenzbasierte Medizin

Definition: Was ist "evidenzbasierte Medizin"?
Evidenzbasierte Medizin (evidence-based Medicine

EbM) ist ein Ansatz, der Entscheidungen über die Versorgung individueller Patienten auf wissenschaftliche Erkenntnisse gründet. EbM ist die bewusste, ausdrückliche und wohlüberlegte Nutzung der verfügbaren Informationen aus klinischen Studien (externe Evidenz) in Therapieentscheidungen. Ziel der EbM ist es, die sog. meinungsbasierte Medizin (opinion-based medicine) zu überwinden.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Evidenzbasierte Medizin (evidence-based Medicine

    EbM) ist ein Ansatz, der Entscheidungen über die Versorgung individueller Patienten auf wissenschaftliche Erkenntnisse gründet. EbM ist die bewusste, ausdrückliche und wohlüberlegte Nutzung der verfügbaren Informationen aus klinischen Studien (externe Evidenz) in Therapieentscheidungen. Ziel der EbM ist es, die sog. meinungsbasierte Medizin (opinion-based medicine) zu überwinden. In der praktischen Umsetzung von EbM werden klinische Expertise des Arztes, Patientenpräferenzen und externe Evidenz aus klinischer Forschung integriert. EbM steht damit auf drei Säulen:

    • individuelle klinische Erfahrung des Arztes,
    • Präferenzen des Patienten und
    • aktueller Wissensstand der klinischen Forschung.

    – 2. Identifikation und Bewertung der Evidenz: Die Nutzung des aktuellen Wissensstandes der klinischen Forschung erfolgt durch

    • systematische Suche der relevanten Evidenz in der klinischen Literatur,
    • kritische Analyse der Evidenz nach klinisch-epidemiologischen Aspekten und
    • Bewertung des Umfangs von ausgewiesenen Effekten (klinische Relevanz).

    Entscheidungen basieren auf der besten verfügbaren Evidenz. Um die Evidenz zu beurteilen, ist die Qualität von Studien zu berücksichtigen. Die Studienqualität wird durch sogenannte Evidenzgrade abgebildet:

    Evidenzgrad

    Evidenzbasierung

    Ia

    systematische Reviews von RCTs

    Ib

    mindestens ein RCT

    IIa

    mindestens eine quasi-experimentelle Studie

    IIb

     

    III

    mindestens eine nicht-experimentelle Studie (Vergleichsstudie, Kohortenstudien, Korrelationsstudie, Fall-Kontrollstudie)

    IV

    Meinungen und Berichte von Expertenkomitees oder respektierten Einzelexperten

    – 3. Anwendung der identifizierten Evidenz auf den individuellen Fall: Die klinische Erfahrung des Arztes entscheidet, ob die externe Evidenz auf den individuellen Patienten anwendbar ist und wie sie in die klinische Entscheidung zu integrieren ist. Z.B. sind Patientencharakteristika der Studienpopulation mit dem eigenen Patienten zu vergleichen. Ziel von EbM ist es, dass Ärzte nicht nur über klinische Expertise verfügen, sondern auch Kompetenzen aufweisen, wie sie sich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung aneignen, bewerten und in die Praxis umsetzen. Diese Kompetenzen sind erforderlich, um Therapieentscheidungen auf dem aktuellen medizinischen Wissensstand treffen zu können (wenn man berücksichtigt, dass sich das medizinische Wissen alle fünf Jahre verdoppelt).

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