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Kaldor-Hicks-Kriterium

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Das Kaldor-Hicks-Kriterium erweitert die Anwendbarkeit des Pareto-Optimums im Rahmen der paretianischen Wohlfahrtsökonomik durch die Berücksichtigung des Kompensationsprinzips.

    Das Kaldor-Hicks-Kriterium besagt, dass das Wohlfahrtsoptimum noch nicht erreicht ist, wenn durch eine nachträgliche allokationsneutrale Umverteilung in Form einer Kompensationszahlung Wohlfahrtsgewinne realisiert werden können. Wenn die potenziellen Gewinner der Umverteilung in der Lage sind, die potenziellen Verlierer durch Kompensationszahlungen zu entschädigen, wirkt die kompensationsbegleitete Umverteilung wohlfahrtssteigernd. Mit anderen Worten: Die gesamten Wohlfahrtsgewinne müssen so groß sein, dass auch nach der vollständigen Entschädigung der Umverteilungsverlierer mind. ein marginaler positiver Nettogewinn übrig bleibt, d.h., eine pareto-superiore Situation erreicht wird.

    2. Beurteilung: Die Kritik am Kaldor-Hicks-Kriterium entzündet sich an der impliziten Annahme kostenloser Umverteilungsaktivitäten. Außerdem verlangt das Kaldor-Hicks-Kriterium nicht, dass die Kompensationszahlungen auch tatsächlich geleistet werden. Sie müssen lediglich möglich sein. Schließlich hat Scitovsky nachgewiesen, dass mit dem Kaldor-Hicks-Kriterium nicht eindeutig das Wohlfahrtsoptimum bestimmt werden kann und aus diesem Grund ergänzend den Scitovsky-Doppeltest entwickelt.

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