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Solvabilität

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Aufsichtrechtlich geforderte Fähigkeit von Versicherungsunternehmen, ihre Existenz und die dauernde Erfüllbarkeit der eingegangenen Verpflichtungen jederzeit durch ausreichende Solvabilitätsmittel sicherzustellen.

    2. Merkmale: Die Grundidee der Solvabilität umfasst drei Punkte: a) Die Gesamtrisikolage des Versicherungsunternehmens wird mit bestimmten Indikatoren gemessen

    b) Die Risikotragfähigkeit des Versicherungsunternehmens wird über den Bestand an Solvabilitätsmitteln abgebildet;

    c) Unterschreiten die vorhandenen Solvabilitätsmitteln den Solvabilitätskapitalbedarf, werden aufsichtsrechtliche Sanktionen ausgelöst.

    3. Entwicklung: Historisch bezog sich der Solvabilitätsbegriff entsprechend der Ausrichtung der klassischen Versicherungsaufsicht auf das einzelne Versicherungsunternehmen (Solo-Solvabilität). Mit zunehmender Bildung von Versicherungskonzernen kam es zu Konflikten mit den Grundsätzen der Versicherungsaufsicht, da der Konzerneinfluss auf die Solvabilität keine Berücksichtigung fand. Daher wurde das Solvabilitätssystem zur Solo-Plus-Solvabilität ausgebaut, die mit zusätzlichen Anzeigepflichten, Kontrollen und der Ermittlung einer Konzernsolvabilität einhergeht (§ 104a - 104h VAG).

    4. Aktuelle Entwicklungen: Die derzeit geltenden Solvabilitätsgrundsätze (Solvency I) werden zukünftig durch die Vorschriften unter Solvency II ersetzt.

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