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Williamson

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Oliver E., geb. 1932 in Superior, Wisconsin, USA. Nach seinem Studium am MIT absolvierte Williamson 1960 seinen MBA an der Stanford University und ging an die Carnegie-Mellon University, um dort sein PHD-Studium 1963 abzuschließen. Von 1963–65 lehrte er in Berkeley, anschließend in Pennsylvania und Yale, um 1988 wiederum nach Berkeley zurückzukehren, wo er seither als Professor für Business Economics und Law unterrichtet. Mehrere Gastprofessuren führten ihn nach England, Japan und China. Seine ersten Veröffentlichungen entstanden schon früh. 1962 schrieb er „The Elasticity of the Marginal Efficiency Function: Comment“ (American Economic Review, 52, S. 1099–1103) und 1963 erschien im Quarterly Journal of Economics „Selling Expense as a Barrier to Entry“. Eine Vielzahl von Veröffentlichungen folgte und aus seiner Publikationsliste wird deutlich, dass sich Williamson mit vielen Themengebieten beschäftigt hat: Vertikale Integration, Antitrust-Probleme, Franchising, Transaktionskosten, Verfügungsrechte, rechtliche Fragestellungen, Vertragsgestaltung etc. Sein Hauptaugenmerk lag immer auf der Frage, Probleme der Organisation verstehen und erklären zu können (Williamson: „Understanding Economic Organization is the Main Project“). Entscheidend war dabei die Begegnung mit dem Gedankengut von Coase, der die Existenz von Transaktionskosten vertrat. Williamson beschäftigte sich daraufhin intensiv mit den Transaktionskosten und ihrem Einfluss auf die effiziente Organisation. Seine erste Veröffentlichung, die sich mit dem Transaktionskosten-Problem beschäftigte, entstand 1971: „The vertical Integration of Production: Market Failure considerations“. Die Idee zu seinem „Organizational Failures Framework“ war geboren und es folgte eine intensive Forschungsperiode, deren Ergebnisse, Thesen und Schlussfolgerungen in seinem berühmten Werk „Market and Hierarchies: Analysis and Antitrust Implications“ (1975) Niederschlag fanden. Die wesentliche These war, dass Markt und Hierarchie alternative Koordinationsformen für die Arbeitsorganisation darstellen und dass die Stärken und Schwächen beider Koordinationsformen in einem Vergleich gegenübergestellt werden müssen. Diese seine grundlegende These erweiterte er im Laufe der nächsten Jahre um unterschiedliche Ideen und Konzepte. So baute er z.B. die Vertragstypologie von McNeil ein, baute sein Menschenbild aus (begrenzte Rationalität, individuelle Nutzenmaximierung, Opportunismus) und erweiterte sein Modell auf hybride Formen zwischen Markt und Hierarchie. Diese Ideen und weitere zahlreiche, durch andere Autoren und Wissenschaftler geprägte Entwicklungen fließen in ein weiteres wesentliches Werk von Williamson ein, das 1985 entstand: „The Economics Institutions of Capitalism: Firm, Markets, Relational Contracting“. Dieses Werk, das mittlerweile in mehrere Sprachen (italienisch, spanisch, deutsch, französisch, russisch, polnisch und chinesisch) übersetzt wurde, widmete Williamson seinen vier wesentlichen Lehrern, von denen er das meiste über economics organization gelernt hat: Arrow, Chandler jr., Coase und Simon. Williamson kann als wesentlicher Begründer der Transaktionskosten-Theorie gelten. Auch in den Folgejahren entwickelte er die Theorie weiter. Dabei war ihm schon immer bewusst, dass nur interdisziplinäre Ansätze in der Lage sind, Organisationsprobleme zu bewältigen. So interessieren ihn bes. auch rechtliche Fragen. Dies kommt nicht zuletzt auch darin zum Ausdruck, dass er Mitherausgeber des Journals of Law, Economics and Organization ist. Insgesamt ist es Williamson damit gelungen, einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis von Organisationsproblemen zu leisten. Zahlreiche Honorationen bestätigen dies. Erhielt 2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften (gemeinsam mit Ostrom).

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