Harmonisiertes System (zur Bezeichnung und Codierung der Waren)

Abk. HS, Harmonized Commodity Description and Coding System. Das Harmonisierte System zur Bezeichnung und Codierung der Waren ist eine aus ca. 5.000 Codenummern bestehende Klassifikation der Vereinten Nationen zur Einteilung von Waren (Dienstleistungen nicht eingeschlossen) für zolltarifliche Zwecke und zur Klassifizierung von Außenhandelsdaten. Die Nomenklatur des HS ist Basis des Zolltarifs der Europäischen Gemeinschaften, der Grundlage für die Erhebung der Ein- und Ausfuhrabgaben ist und die Aufgabe hat, alle Waren systematisch zu erfassen und die jeweilige Position für eine Abgabenerhebung festzulegen. Das HS wurde unter der Leitung der Weltzollorganisation erarbeitet; es wird weltweit in ca. 200 Verwaltungen angewendet und fungiert zunehmend als Definitions- und Beschreibungsklassifikation für verschiedene Wirtschaftsklassifikationen, z.B. Güterklassifikationen (Klassifikationen, Warenklassifikationen des Außenhandels). Es ist in Europa seit 1988 in Kraft, momentan in der revidierten Fassung von 2007 (HS 2007), die die Version von 2002 ablöste. Eine Revision erfolgt ungefähr im Abstand von fünf Jahren. Nach der Brüsseler Konvention kann die sechsstellige HS-Nomenklatur nach eigenen Notwendigkeiten weitergefächert werden. So hat die EU, um zolltariflichen und statistischen Belangen gerecht zu werden, eine zusätzliche Untergliederung vorgenommen, was zur Kombinierten Nomenklatur (KN) geführt hat. Ebenfalls abgeleitet wurde der integrierte Zolltarif der Europäischen Gemeinschaften, TARIC. Die Mitgliedsstaaten bauen auf diesem Grundwerk ihre Gebrauchs-Zolltarife auf, so auch der deutsche Elektronische Zolltarif (EZT).