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Positivismus
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1. Begriff: Bezeichnung für eine Position, der zufolge sich die Realwissenschaften auf die Erforschung der beobachtbaren Sachverhalte („Positiva”) beschränken sollen. Begründer ist Hume; der Name selbst geht auf Comte zurück, der das Drei-Stadien-Gesetz der wissenschaftlichen Entwicklung formulierte:
(1) Theologische Stufe: Reale Erscheinungen werden auf das Wirken eines Gottes oder mehrerer Götter zurückgeführt.
(2) Metaphysische Stufe: Erfassung des allgemeinen Wesens der Dinge (Essentialismus).
(3) Positive Stufe (höchste): Beschreibung von Tatsachen.
2. Neuere Entwicklung: Eine Weiterentwicklung stellt der logische Positivismus des Wiener (R. Carnap u.a.) und des Berliner Kreises (Reichenbach u.a.) dar; als wissenschaftlich sinnvoll gelten nur solche Fragestellungen, über deren Richtigkeit Erfahrungstatsachen entscheiden können (Erfahrung als Sinnkriterium). Gilt heute als überwunden, wozu v.a. die Rezeption des Kritischen Rationalismus in den Einzelwissenschaften beigetragen hat.
3. Als naiv-positivistische Position kann ein radikaler Empirismus interpretiert werden; seine Merkmale bestehen in der bloßen Akkumulation von Fakten und der Formulierung erfahrungsnaher Hypothesen, während die Suche nach allgemeinen Theorien vernachlässigt wird.
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