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Szenario-Technik
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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1. Charakterisierung: Die Szenario-Technik ist als eine Art Handlungskonzept und Methodenverbund zu verstehen. Dabei ersetzt sie nicht traditionelle Prognosemethoden, sondern stellt ein Komplement zu diesen dar.
2. Szenario: a) Begriff: Ein Szenario ist im eigentlichen Sinn keine Vorhersage, sondern nur die Aufzeichnung der möglichen episodischen Abfolge von Ereignissen eines bes. interessierenden Systemaspekts. Der Zweck von Szenarien liegt darin, die Aufmerksamkeit der Verwender auf kausale Prozesse und Entscheidungspunkte zu lenken. Dazu wird bei ihrer Erstellung eine hypothetische Sequenz von Ereignissen konstruiert. Mögliche Ereignisse und Entwicklungen, die zu einem bestimmten relevanten Feld gehören (z.B. Bevölkerung von Europa), sich auf eine bestimmte Zeitperiode beziehen sowie auf irgendeine Art untereinander verbunden sind, bilden demnach ein Szenario.
b) Basis-Typen: Vgl. Abbildung „Szenario-Technik–Basis-Typen”.
Szenarien können auch auf sehr unterschiedlichen Betrachtungsebenen angesiedelt werden. Auf einer sehr hohen und komplexen Betrachtungsebene angesiedelt sind z.B. die Globalszenarien.
3. Phasen: Basistheorien der Szenario-Technik sind die allgemeine Modelltheorie (Modell) und die angewandte Systemtheorie. Durch die Szenario-Technik werden komplexe Probleme dekomponiert und in eine neue Ordnung gebracht.
Einzelphasen
Beispiel:
(1) Analysephase: Es werden eine Problemanalyse und -strukturierung vorgenommen, wichtige und kritische Problemfeldvariablen erhoben sowie alternative Annahmebündel gebildet und Konsistenzprüfungen der Annahmen vorgenommen.
(2) Prognosephase: Es werden Bandbreiten zukünftiger Entwicklungen prognostiziert, daraus Präszenarien entwickelt und gegensätzliche, den Rahmen zukünftiger Entwicklungen absteckende Szenarien ausgewählt und interpretiert. Es werden überraschende Ereignisse identifiziert und Konsequenzen ermittelt.
(3) Synthesephase: Erstellung der Szenarien, die Ergebnisse der zweiten Phase gehen dabei ein.
(4) Implementierungsphase: Integration der Ergebnisse in den Planungsprozess.
4. Methoden: a) Quantitative Methoden: Methoden auf der Grundlage mathematisch-statistischer Lösungsansätze liefern numerische Ergebnisse der zu prognostizierenden Größen.
Beispiele: Trendextrapolationen, Regressionsanalyse, ökonometrische Modelle.
b) Qualitative Methoden: Sie beruhen auf einer subjektiv begründeten Beurteilung der jeweiligen Prognosesituation und damit auf Intuition, Erfahrung und subjektiven Werthaltungen. Damit können auch sozio-politische Variablen in die Analyse einbezogen werden.
Beispiele: Morphologische Analysen, historische Analogiebildung, Delphi-Technik, Technologiefolgenabschätzung.
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