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Eco-Indicator 99
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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1. Begriff: Eco-Indicator 99 ist ein Verfahren zur Ökobilanzierung (Ökobilanz). Über den gesamten Lebenszyklus sollen Schädigungen der natürlichen Umwelt bewertet werden. Bewertungskategorien sind dabei die menschliche Gesundheit, die Qualität der Ökosysteme und natürliche Ressourcen (vgl. Müller-Wenk 2000, S. 11). Das Verfahren wird auch von Software-Lösungen, wie z.B. von Umberto, SimaPro und Eco-It, angewendet.
2. Entwicklung: Der Eco-Indicator 99 ist eine Weiterentwicklung des Eco-Indicators 95 aus dem Jahre 1995. Entwickelt wurde er im Auftrag des Niederländischen Umweltministeriums von Pré Consultants zur Unterstützung der Produktentwicklung.
3. Geltungsbereich und Systemgrenze: Der Geltungsbereich ist durch die verwendete Datengrundlage auf Europa beschränkt, jedoch ist die Methodik grundsätzlich weltweit anwendbar. Da es sich bei dem Eco-Indicator 99 um ein lebenszyklusorientiertes Konzept handelt, ist die Systemgrenze „Cradle-to-Grave“ (s. Cradle-to-Cradle).
4. Bewertungsobjekt und Bewertungsgröße: Der Eco-Indicator 99 untersucht Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus und bewertet dabei die gesamten Stoff- und Energieflüsse (Elementarflüsse).
5. Ziele und Annahmen: Durch den Einsatz des Eco-Indicator 99 kann der aus den Wirkungen eines Produktes resultierender Schaden bewertet werden. Beeinträchtigungen der Humangesundheit, der Ökosystemqualität und des Ressourcenvorrats können aufgezeigt werden. Es wird dabei grundsätzlich von der Annahme ausgegangen, dass die Ergebnisse der einzelnen Wirkungskategorien aggregiert werden können.
6. Vorgehensweise:
a) Abschätzung der unmittelbaren Wirkungen der Stoff- und Energieflüsse,
b) Abschätzung des Schadens dieser Wirkung auf die Schutzobjekte,
c) Normalisierung und Gewichtung,
d) Berücksichtigung von Unsicherheiten.
7. Ergebnis: Der Eco-Indicator 99 liefert als Ergebnis eine Punktzahl in Form einer aggregierten Kennzahl (Eco-Indicator Points).
8. Kritische Würdigung: Die offen dokumentierte und nachprüfbare Abschätzung der Wirkungen und Schäden und die Orientierung an der ISO 14040 sind positive Merkmale der Methode. Ebenso kann die einfache und transparente Anwendung für häufig verwendete Stoff- und Energieflüsse hervorgehoben werden. Insbesondere die Einbindung in verschiedene Softwarelösungen erhöht die praktische Relevanz der Methode. Inwieweit die subjektive Gewichtungen und der teilweise Ausschluss von räumlichen und zeitlichen Aspekten von Bedeutung ist wird stark durch den konkreten Anwendungsfall bestimmt. Zweifelsfrei ist jedoch, dass die Aussagekraft einer eindimensionalen Kennzahl stark eingeschränkt ist.
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