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First-Copy-Cost-Effekt
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Bezeichnung für den Stückkostendegressionseffekt bei der Erstellung von Medienprodukten. Der First-Copy-Cost-Effekt gründet darauf, dass die Produktionskostenstruktur von Medienprodukten durch einen hohen Fixkostenanteil gekennzeichnet ist. Hier sind v.a. die technische und personelle Infrastruktur sowie die Kosten für die Produktion bzw. Beschaffung der Inhalte von herausragender Bedeutung.
Diese sog. First Copy Costs sind zur Bereitstellung einer Urkopie des Medienprodukts notwendig und unabhängig von der Anzahl der Mediennutzer. Dagegen sind die variablen Kosten im Zusammenhang mit der Verbreitung der Medienprodukte tendenziell niedrig und teilweise sogar zu vernachlässigen.
Diese Kostenstruktur führt einerseits zu einem hohen finanziellen Risiko bei der Produktion von Medienprodukten, da die First Copy Costs i.d.R. Sunk Costs darstellen, d.h. irreversible Kosten, die bei einem Misserfolg nicht wieder rückgängig gemacht werden können.
Andererseits lassen sich jedoch Economies of Scale realisieren, d.h. rapide sinkende Durchschnittskosten, die aus der Kostendegression bei zunehmenden Nutzerzahlen resultieren.
Die Kostenstrukturen in der Medienbranche unterscheiden sich erheblich in Abhängigkeit von der Mediengattung. So ist bspw. der Fixkostenanteil im TV-Bereich wesentlich höher als im Zeitungs- und Zeitschriftensektor. Auch bei der Erstellung von digitalen Produkten fallen zum Großteil nur fixe First Copy Costs an, wohingegen die Vervielfältigungskosten marginal ausfallen und teilweise zu vernachlässigen sind.
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