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Bookbuilding
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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Im Unterschied zu Emissionsverfahren mit Festpreisbildung wird beim Bookbuilding die Preisfindung im Dialog mit dem Anleger vorgenommen. Ein drittes Verfahren ist das in Deutschland nicht angewandte Auktionsverfahren (Tenderverfahren), bei dem der Emissionspreis durch konkrete Preisgebote der Anleger ermittelt wird.
1. Verfahren/Phasen des Bookbuilding: Während in der Pre-Marketing-Phase zunächst große institutionelle Anleger in die Preisfindung einbezogen werden, erfolgt in der Marketing-Phase die öffentliche Bekanntgabe der Preisspanne für den Emissionspreis. Während der Order-Taking-Phase (Zeichnungsfrist) können Zeichnungswünsche mit Preisvorstellungen abgegeben werden, die vom Book Runner, i.d.R. der führenden Bank (Konsortialführer, Lead Manager) des Emissionskonsortiums, in einem elektronischen Zeichnungsbuch gesammelt werden. Am Ende der Order-Taking-Phase kann aufgrund der Transparenz der vorliegenden Zeichnungswünsche ein marktorientierter Platzierungspreis vereinbart werden, der im Unterschied zu einem bereits bei Beginn der Emission feststehenden Festpreis das Gelingen der Platzierung begünstigt. Sodann wird die Zuteilung (Repartierung) an die einzelnen Investorengruppen abgestimmt, wobei Privatanleger in der Regel im Rahmen einer pauschalen Zuteilungsquote berücksichtigt werden.
Bei der Zuteilung soll der sog. Greenshoe (Mehrzuteilungsoption) den Markt unterstützen. Der Book Runner teilt in der Regel 10 bis 15 Prozent mehr Aktien zu, als vereinbart. Um seine Short Position notfalls eindecken zu können, wird dem Konsortialführer eine Option auf zusätzliche Aktien zu Originalkonditionen erteilt. So kann eine große Nachfrage mit Aktien, die in der Regel aus dem Bestand der Altaktionäre stammen, befriedigt werden. Bei negativer Entwicklung des Aktienkurse kann der Book Runner dagegen als Nachfrager am Aktienmarkt auftreten und die Short Position mit am Markt gekauften Aktien eindecken, ohne auf die Aktien aus der Greenshoe-Option zurückgreifen zu müssen.
2. Decoupled Bookbuilding: Beim weiterentwickelten sog. Decoupled Bookbuilding (entkoppelte Preisfindung) findet die Roadshow (Marketing-Phase) ohne einen vorgegebenen Preisrahmen von Konsortialführer und Börsenkandidat statt. Das eigentliche Bookbuilding beginnt dann meist erst in den letzten drei Tagen (statt in fünf bis zehn Tagen) der Roadshow. Damit sollen Marktreaktionen noch besser berücksichtigt und vermieden werden, mit zu hohen Preisvorstellungen potentielle Investoren abzuschrecken.
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