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Cluster
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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I. Statistik:
Homogene Gruppe von gleichartigen Elementen.
Vgl. auch Clusteranalyse.
II. Wirtschaftsgeographie:
1. Begriff: Räumliche Konzentration miteinander verbundener Unternehmen und Institutionen innerhalb eines bestimmten Wirtschaftszweiges. Der Cluster kann neben Unternehmen vernetzter Branchen auch weitere für den Wettbewerb relevante Organisationseinheiten (z.B. Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Kammern, Behörden, Normen setzende Instanzen etc.) beinhalten. Als räumliche Zusammenballung von Menschen, Ressourcen, Ideen und Infrastruktur stellt sich ein Cluster als hoch komplexes Netzwerk mit dynamischen internen Interaktionen dar, das nicht zwingend mit administrativen Grenzen kongruent sein muss. Die Grundüberlegung ist, dass räumliche Nähe die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Entstehung von Wissen und Innovationen fördert.
2. Dimensionen eines Clusters: Es lassen sich folgende Dimensionen eines Clusters unterscheiden: a) horizontale Dimension: Sie beschreibt die gleichzeitige Präsenz von Unternehmen, die ähnliche Produkte herstellen und daher in Konkurrenz stehen. Zwar unterhalten sie keine intensiven Kontakte zueinander, profitieren aber von der Kopräsenz an einem Standort, welche sie in die Lage versetzt, sich über Produkte und Produktionsbedingungen der Wettbewerber zu informieren. Dies ist vor allem bei räumlicher Nähe möglich, über längere Distanzen dagegen nur schwer zu erreichen.
b) Vertikale Dimension: Sie meint die Konzentration vor- und nachgelagerter Unternehmenseinheiten. Sobald ein spezifischer industrieller Cluster existiert, besteht für Zulieferer, Abnehmer und Dienstleister der Anreiz, sich in derselben Region niederzulassen, um Agglomerationsvorteile auszuschöpfen. Der Ansiedlungsanreiz ist dabei umso stärker ausgeprägt, je intensiver die Arbeitsteilung innerhalb der Wertschöpfungskette des Clusters ist.
c) Institutionelle Dimension: Sie bezieht sich darauf, dass regionale Konzentrationsprozesse die Bildung eines spezifischen Regel- und Normensystems begründen. So teilen die Clusterakteure dieselben bzw. sich ergänzende Technikvorstellungen und Arbeitswerte, so dass sich feste Beziehungen und Konventionen bilden, welche die Grundlage für Zuverlässigkeit und Vertrauen in die gegenseitige Leistungsfähigkeit sind.
d) Externe Dimension: In ihr kommt zum Ausdruck, dass die Offenheit eines Clusters nach außen von substanzieller Bedeutung ist. Die kontinuierliche Integration externer Impulse gilt als unabdingbare Voraussetzung für die Sicherstellung der Reproduktivität und die Generierung von Innovations- und Wachstumsprozessen über clusterinterne Netzwerke. Ein sog. "lock in", d.h. die kreative Austrocknung eines Clusters durch mangelnde Impulse von außen, ist zu vermeiden. – 3. Eigenschaften und Beispiele: Cluster divergieren hinsichtlich ihrer Größe, Bandbreite und ihres Entwicklungsstandes. Sie bestehen häufig aus kleinen und mittleren Unternehmen (z.B. der italienische Schuhmodencluster oder der Möbelcluster im US-Bundesstaat North Carolina), umfassen gegebenenfalls aber auch größere Unternehmen (z.B. das kalifornische Silicon Valley oder Hollywood). Die standorträumlich verbundenen Unternehmen können modernen Hochtechnologiebranchen entstammen. Beispiele sind u.a. der Softwarecluster im indischen Bangalore sowie die Informations- und Telekommunikationstechnologie-Cluster in Oulu/Finnland und Sophia Antipolis/Südfrankreich. Es kann sich aber auch um konventionelle Branchen, wie z.B. die Trikotagenindustrie auf der Schwäbischen Alb, die Messerwarenindustrie in Solingen, die Uhrenindustrie im Schweizer Jura, die Spielzeugindustrie in Sonneberg, die Hohlglasindustrie in Wertheim am Main oder den Standortverbund des kalifornischen Weinanbaus, handeln.
Vgl. auch Industriedistrikt.
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