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liberales Paradoxon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Von Sen entwickeltes Theorem der Wohlfahrtsökonomik, welches das Arrow-Paradoxon um das Axiom der individuellen Freiheit erweitert. Sen geht davon aus, dass jeder Mensch einen autonomen Entscheidungsspielraum haben sollte, innerhalb dessen er unabhängig von anderen verbindliche Entscheidungen treffen kann. Ausgehend von dieser Zusatzbedingung zeigt Sen, dass es Situationen gibt, in denen es Konflikte zwischen Gesellschaftsmitgliedern geben kann, die es unmöglich machen, zwischen privaten und gesellschaftlichen Entscheidungen zu trennen. In solchen Situationen fehlt die Basis für die Aggregation von Präferenzen und die Ableitung von gesellschaftlichen Wohlfahrtsfunktionen. Sen fordert deshalb, nicht nur Nutzeninformationen sondern auch Restriktionen für individuelles Handeln (z.B. Rechtsvorschriften) in die Wohlfahrtsökonomik miteinzubeziehen. Das Pareto-Optimum sollte nur noch auf solche Entscheidungen angewandt werden, die keine Auswirkung auf die autonome Entscheidung eines anderen haben. Denn ansonsten gerät man in die paradoxe Situation, dass das eigentlich liberale Pareto-Optimum zu illiberalen Ergebnissen führt.

    2. Bewertung: Sens liberales Paradoxon löst das Arrow-Problem nicht. Sen führt jedoch die Wohlfahrtsökonomik aus der Sackgasse der reinen Nutzenbetrachtung heraus, indem es ihm mit dem liberalen Paradoxon gelingt, institutionelle Gesichtsichtspunkte in die Theorie zu integrieren.

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