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produktivitätsorientierte Lohnpolitik
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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lohnpolitisches Konzept, das den Tarifparteien empfiehlt, Nominallohnerhöhungen nur in Höhe des Produktivitätsfortschritts zu vereinbaren, um auf diese Weise die Lohnstückkosten und das Preisniveau konstant zu halten. Aus der Definition der (gesamtwirtschaftlichen) Lohnstückkosten als Bruttoeinkommen aus unselbstständiger Arbeit (nominale Lohnsumme) zu realem Bruttoinlandsprodukt folgt durch Umformung der Quotient Stundenlohnsatz/Arbeitsproduktivität je Stunde als Bestimmungsgleichung der Lohnstückkosten. D.h., die Lohnstückkosten bleiben konstant, wenn der Nominallohnsatz mit der gleichen Rate wächst wie die Arbeitsproduktivität. Unter der Zusatzannahme eines konstanten Arbeitnehmeranteils (abhängige Erwerbstätige/Erwerbstätige insgesamt) sowie einer von der Kostenseite her begründeten Konstanz des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus gilt dann auch, dass die Lohnquote konstant bleibt.
Kritik: Nach diesem Konzept wird, wenn tatsächlich Preisniveaustabilität erreicht wird, die gegebene Verteilung zementiert. Bei Marktmacht verfügen die Unternehmen unabhängig von der Kostenseite über Preiserhöhungsspielräume, so dass das Preisniveau gleichwohl steigen und die Lohnquote sinken kann. Neben den Lohnkosten spielen bei der Preisbildung noch andere Kostenbestandteile (z.B. die Kapitalkosten) eine Rolle, die zu einer Erhöhung des Kosten- und Preisniveaus führen können.
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