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Sparparadoxon

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    beschreibt die Auswirkungen einer Senkung der autonomen Konsumnachfrage auf die gesamtwirtschaftliche Ersparnisbildung im Rahmen des einfachen keynesianischen Gütermarktmodells (Einkommen-Ausgaben-Modell)

    Y = C + I,

    C = C0 + c · Y   (0 < c < 1),

    wobei: Y = gesamtwirtschaftliches Einkommen, C = gesamtwirtschaftlicher Konsum, I = autonome Investition, C0 = autonomer Konsum, c = marginale Konsumquote. Durch einen Rückgang des autonomen Konsums C0 wird der Wunsch der Wirtschaftssubjekte zum Ausdruck gebracht, mehr sparen zu wollen. Da hierdurch jedoch ein kontraktiver Multiplikatorprozess ausgelöst wird, der das Einkommen im Ausmaße von dY = 1/s dC0 (s = 1 - c = marginale Sparquote) vermindert, bleibt das gesamtwirtschaftliche Sparen

    S = Y - C = - C0 + s · Y

    insgesamt unverändert:

    dS = -dC0 + s · dY = - dC0 + dC0 = 0.

    Das ist das Paradoxon der Sparsamkeit. Der einzelwirtschaftliche Wunsch mehr zu sparen und weniger zu konsumieren lässt die gesamtwirtschaftliche Ersparnisbildung unverändert. Bei einer einkommensabhängigen Investitionsnachfrage (I = I0 + k · Y, 0 < k < 1) würde der Wunsch, mehr zu sparen, sogar zu einem Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Sparens führen.

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