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- Revision von TARGET2-Securities (T2S) vom 19.02.2018 - 14:40
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- Revision von TARGET2-Securities (T2S) vom 30.01.2013 - 10:24
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- Revision von TARGET2-Securities (T2) vom 14.09.2010 - 09:06
- Revision von TARGET2-Securities (T2) vom 08.09.2009 - 10:03
TARGET2-Securities (T2S)
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1. Begriff: Mehr als 10 Jahre nach der Euroeinführung existieren im Wertpapiernachhandelsbereich immer noch zersplitterte Strukturen, die im Ergebnis die grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung in Europa unnötig erschweren und verteuern. Mit TARGET2-Securities (T2S) wird das Eurosystem künftig eine gemeinsame Abwicklungsplattform für Wertpapiergeschäfte für ganz Europa anbieten, die derzeitige Fragmentierung überwinden und damit wesentlich zur Vollendung des einheitlichen europäischen Marktes für Finanzdienstleistungen beitragen. T2S ist eine Mehrwährungsinfrastruktur. Neben dem Euro wird ab 2018 auch die Abwicklung von Wertpapiergeschäften in Dänischer Krone angeboten. T2S wird dabei auf der gleichen Plattform betrieben werden, auf der bereits erfolgreich seit mehreren Jahren das Individualzahlungssystem TARGET2 läuft.
2. Konzept: Im Kern ist T2S eine zentrale vom Eurosystem betriebene technische Plattform, die durch Integration der Zentralbankgeld- und Wertpapierkonten eine effiziente Wertpapierabwicklung (Belieferung von Wertpapiergeschäften und deren geldliche Verrechnung) für ganz Europa in sicherem Zentralbankgeld ermöglicht. Die grenzüberschreitende Wertpapierabwicklung in Europa wird mit T2S künftig genauso effizient und sicher wie dies bereits im derzeitigen nationalen Umfeld der Fall ist. T2S ist ein reiner Abwicklungsservice des Eurosystems für Zentralverwahrer und kein neuer pan-europäischer Zentralverwahrer. Alle anderen Geschäftsbereiche, wie beispielsweise die Verwahrung von Wertpapieren oder die Verwaltung von Kapitalmaßnahmen, verbleiben bei den Zentralverwahrern. Im Ergebnis trägt das Eurosystem mit Bereitstellung von T2S entscheidend zur Integration, Effizienz und Stabilität der europäischen Finanzmärkte bei.
3. Auswirkungen/Implikationen: Unter strukturellen Gesichtspunkten bricht das Eurosystem mit der Bereitstellung einer einzigen Infrastruktur für die Wertpapierabwicklung in Europa bisher national relativ abgeschottete Strukturen auf und fördert somit Innovation und Wettbewerb im gesamten europäischen Nachhandelsbereich. Ausschlaggebend für den Kunden wird künftig sein, wer das attraktivste Gesamtpaket an wertpapierbezogenen Dienstleistungen anbietet. Die technische Zentralisierung auf einer Plattform des Eurosystems ermöglicht zudem eine friktionslose integrierte Abwicklung aller Wertpapiertransaktionen in Europa in risikofreiem Zentralbankgeld, die Realisierung von Skalenerträgen und weiteren Einsparpotentialen aufgrund der möglichen Harmonisierung im Zuge von T2S. Die Ersparnisse bei den Abwicklungsgebühren dürften zwar zunächst eher im grenzüberschreitenden Bereich entstehen. Mittelfristig gibt es aber aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs und der Skaleneffekte durchaus auch bei der nationalen Abwicklung Preisspielräume nach unten, sodass am Ende die Wertpapierabwicklung insgesamt wesentlich günstiger werden dürfte. Für die operativen Bereiche der Banken ergeben sich daneben weitere Einsparmöglichkeiten durch die Nutzung des einheitlichen europäischen Abwicklungsservice mit einheitlichen Schnittstellen, einheitlichen Nachrichtenformaten und einem einheitlichen Abwicklungsprozess. Von zentraler Bedeutung dürften auch die Möglichkeiten der Optimierung des Liquiditätseinsatzes bei den Banken sein, die sich aus der Integration von Geld- und Wertpapierkonten in T2S ergeben. Banken können ihre Wertpapierbestände stärker bündeln und auch die zur Abwicklung der Geschäfte benötigte Zentralbankliquidität auf einem einzigen Konto poolen. Heute noch erforderliche Liquiditäts- und Sicherheitenpuffer für die Abwicklung in verschiedenen nationalen Märkten werden mit T2S obsolet. Zudem werden intelligente Optimierungsalgorithmen im T2S-Abwicklungsprozess sowie das breite Angebot der Selbstbesicherung von Wertpapiergeschäften den Liquiditätsbedarf und damit den Bedarf an Sicherheiten weiter reduzieren. T2S führt somit zu merklichen Ersparnissen an Zentralbankliquidität und Sicherheiten, die gerade im Zuge der Finanzkrise erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Ferner entfallen die bisherigen Zeitverzögerungen infolge unterschiedlicher zeitlicher Abfolgen in den Abwicklungsprozessen der einzelnen Zentralverwahrer, sodass T2S auch die grenzüberschreitende Mobilisierung von Sicherheiten erleichtert. Im Ergebnis stehen mehr freie Sicherheiten zur Abdeckung bislang unbesicherter Risiken im Bankgeschäft zur Verfügung und damit wird T2S - als risikofreie Infrastruktur, die in risikofreiem Zentralbankgeld abwickelt - neue Maßstäbe für den gesamten Nachhandelsbereich setzen.
4. Zeitplan: Nach positivem Resultat verschiedenster Machbarkeitsstudien hat der EZB-Rat insbes. vor dem Hintergrund der von Anfang an großen Unterstützung des Marktes im Juli 2008 entschieden, das Projekt T2S zu realisieren. Mit der Entwicklung und dem späteren Betrieb der Plattform wurden die Deutsche Bundesbank, die Banca d’Italia, die Banque de France und der Banco de España betraut. Nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Juli 2009 haben sich im Sommer 2012 nahezu alle Zentralverwahrer der Eurozone verbindlich durch Vertragsunterzeichnung zur Teilnahme an T2S verpflichtet. Auch die Zentralverwahrer aus Dänemark, Ungarn, Rumänien, Litauen und der Schweiz haben den T2S-Rahmenvertrag unterzeichnet. Damit findet nahezu die gesamte Wertpapierabwicklung der Eurozone künftig über T2S statt. Auf Projektseite wurden bereits die Vorbereitungs- und Spezifikationsphase erfolgreich abgeschlossen. Auch die Entwicklungsarbeiten sind nahezu abgeschlossen, sodass nunmehr die Zusammenarbeit aller Beteiligten mit Blick auf die erfolgreiche Implementierung von T2S im Juni 2015 im Mittelpunkt aller Aktivitäten steht.
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