soziale Schicht
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Gesellschaftsmitglieder, denen in etwa ein gleicher sozialer Status und damit ein gleiches soziales Prestige zugemessen wird; i.Allg. wird zwischen Unter-, Mittel- und Oberschicht unterschieden. In fortgeschrittenen Industriegesellschaften sind es v.a. die Merkmale Beruf (oder Berufsprestige), Bildung und Einkommen, mit deren Hilfe Individuen nach ihrem sozio-ökonomischen Status (SES) gemessen und dann zu Schichten gruppiert werden. Charakteristisch ist zudem, dass es (anders als in Stände- und Kastengesellschaften) zwischen den Schichten keine harten und unüberwindbaren Grenzen, sondern soziale Mobilität (Auf- und Abstiegsprozesse) innerhalb einer Generation oder zwischen Generationen, gibt. Die Schichtzugehörigkeit sagt nur bedingt etwas aus über Macht, Einfluss und Prestige der Individuen in ihren verschiedenen Tätigkeits- und Wirkungsbereichen (z.B. ein Arbeiter, der Vorsitzender des Betriebsrats und eines Partei-Ortsvereins ist).
Strittig ist, inwiefern das Selbstbild westlicher Gesellschaften, dass v.a. die individuelle Leistung über die Schichtzugehörigkeit entscheidet und es eine starke Mobilität zwischen den Schichten gibt, der Wirklichkeit entspricht bzw. neue (und alte) soziale Barrieren die Schichtmobilität einschränken. Um der zunehmenden gesellschaftlichen Differenzierung vertikaler und horizontaler Art (innerhalb der Schichten) gerecht zu werden, arbeitet die Soziologie seit den 1980er-Jahren mit den Konzepten der Lebensstile und Lebensstilgruppen.
Vgl. auch soziale Differenzierung.