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Tüte
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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Inhaltsverzeichnis
Begriff
Bezeichnung für Objekte, die sowohl die allgemeine als auch die spezifische Portabilität anderer Objekte verbessern und auf diese Weise zum „Wohlstand der Nationen“ (A. Smith) beitragen.
Forschung
Forschungansätze
Als elementarer Bestandteil gesellschaftlicher Wertschöpfungsprozesse ist die Tüte Gegenstand wirtschaftswissenschaftlicher Forschung, (a) bspw. in Schumpeters Plan einer Untersuchung zum „Wesen und Hauptinhalt der Tüte“, (b) Hardy Seldons „Anspruchsanpassungstheorie der Tüte“ („Satisficing paper bags“), (c) die Analysen zur „carrying capacity“ in der Nachhaltigkeitsforschung.
Zentraler Forschungsgegenstand
Als zentraler Untersuchungsgegenstand in der Tütenforschung hat sich das Problem der Unmöglichkeit einer rationalen Eintütung analog zu Arrows Unmöglichkeitstheorem erwiesen:
Ψ (Ψ = 1, 2, 3 … n) sei die Menge aller Tüten τi sowie x, y, ... n beliebige Objekte, von denen angenommen wird, dass sie eingetütet werden können. Die Relation τi τj heiße, dass τi gegenüber τj strikt vorgezogen wird; als Relation [x] τi ist definiert, dass x in τi eingetütet wird. Die potenzielle Eintütung von [x] τi wird beschrieben als
Die Vertütungs-Entscheidungs-Funktion (VEF) ist dann eine Auswahlfunktion, die zu beliebigen Gegenständen die richtige Tüte angibt, wobei drei Bedingungen, denen eine rationale Eintütung genügen soll, erfüllt sein müssen:
(1) U (unrestricted domain): Der Bereich von VEF umfasst alle logisch möglichen Tüten τi Ψ, (i = 1, ... n).
(2) P (weak pareto paper-bag principle): Wenn der Inhalt x einer Tüte τj auch in eine kleinere Tüte τi passt, dann ist τi gegenüber τj vorzuziehen: [x] τj [x] τi τj > τi τi τj..
(3) I (if need be principle): Wenn in der Tüte τi nicht nur ein Gegenstand x Platz hat, sondern 'gegebenenfalls' auch noch ein weiterer Gegenstand y Platz haben würde, sodass man ihn nicht unterm Arm, Hut usw. tragen muss, dies jedoch für τj nicht gilt, so ist τi gegenüber τj vorzuziehen:
Theorem: „Es existiert keine VEF, die den Bedingungen U, P und I zugleich genügen kann.“
Beweis: Der Beweis wird über das Aufzeigen eines Gegenbeispiels geführt: Gegeben seien zwei Tüten τ1 und τ2 sowie zwei Gegenstände x und y. Angenommen sei, dass x sowohl in τ1 als auch in τ2 passe, wobei τ1 kleiner sei als τ2, dass jedoch x und ein potenziell zu vertütendes y nicht mehr in τ1, aber immer noch in τ2 passen. Dann ergibt sich:
D.h. τ2I-dominiert τ1, zugleich wird jedoch τ2 von τ1P-dominiert, woraus folgt, dass VEF für diesen Fall eine leere Menge bildet (q.e.d.).
Wirkungen
Politikwissenschaft
Das o.g. Theorem der Unmöglichkeit einer rationalen Eintütung stellt eine ernsthafte Herausforderung für jede rationale Eintütungspolitik bzw. -strategie dar, gerade auch zu Zeiten politischen Wahlkampfes.
Wirtschaftswissenschaften/Philosophie
Im Zuge weiterer Forschungen kam es zur sogenannten pragmatischen Wende in der Tütenforschung, als deren Ergebnis das folgende Fundamentaltheorem entwickelt wurde:
„Die mittelgroße Tüte ist die paradigmatische Tüte.“
Auch wenn eine axiomatische Begründung bis heute nicht geführt werden konnte, lässt sich doch zeigen, dass mittelgroße Tüten nicht nur kleiner als große, sondern zugleich auch größer als kleine Tüten sind. Die Bedeutung dieses oft vernachlässigten Sachverhalts zeigt sich etwa im Rückgang auf Aristoteles, für den das Gute das Mittlere zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig ist.
Soziologie/ Kulturanthropologie
Die mittelgroße Tüte bietet auch eine Lösung des „big trade–off“ (Polarisierung) zwischen der effizienten und der gerechten Vertütung. Daher kann trotz dem zerbrochenen Wertekonsens in der modernen Gesellschaft die von Vertretern der postmodernen Tütologie aufgestellte These von der Beliebigkeit der Vertütung nicht aufrechterhalten werden. Die mittelgroße Tüte, die Mesotüte, ist die dem im Mesokosmos lebenden Menschen angemessene Tüte.
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