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Umweltindikatoren
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1. Begriff: An die Stelle einer Vielzahl von Einzelinformationen sollen Parameter oder Wertgrößen treten, die als leicht überschaubare Angaben dem Zustand der Umwelt bzw. ihre spezifischen Belastungen darstellen und Entwicklungstrends aufzeigen können. Eine derartige Beschreibung ist Voraussetzung für eine umweltbezogene Beurteilung der menschlichen Aktivitäten. Eine treffsichere Beurteilung aufgrund verdichteter Informationen ist Voraussetzung auch für die Wahl umweltpolitischer Strategien (Umweltpolitik).
2. Internationale Ansätze: a) Die Entwicklung von Umweltindikatoren begann durch die OECD. Sie entwickelte einen methodischen Ansatz, in dem drei Hauptkategorien von Umweltindikatoren unterschieden wurden: Belastungen der Umwelt (Pressures), Beschreibung von Umweltzustand und -qualität (State) und gesellschaftliche Reaktionen (Responses; sog. PSR-Ansatz). Der OECD-Ansatz stellt bis heute die Grundlage der internationalen Entwicklungen auf dem Gebiet der Indikatorensysteme dar. Die OECD hat mehrere Indikatorensätze für verschiedene Zwecke entwickelt: das Core Set mit zehn Schlüsselindikatoren für die Umwelt sowie spezielle sektorale Indikatoren (z.B. Transport, Energie, Landwirtschaft).
b) Die Commission on Sustainable Development (CSD) erweiterte den methodischen Ansatz der OECD und dehnte den Betrachtungsrahmen auch auf soziale, wirtschaftliche und institutionelle Bereiche aus (Nachhaltigkeitsindikatoren). Das Indikatorensystem der CDS umfasst nach der dritten Modifizierung im Jahr 2006 96 Einzelindikatoren (davon 50 Schlüsselindikatoren).
c) Die Europäische Umweltagentur (EEA) ergänzte den PSR-Ansatz der OECD um die Kategorien verursachende Faktoren (Driving Forces) und Auswirkungen (Impact; sog. DPSIR-Ansatz).
d) Vom Rat der Europäischen Union werden seit 2001 umweltbezogene Strukturindikatoren in Kooperation mit der Europaeischen Kommission in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess erarbeitet.
3. Nationale Umsetzungen: Basierend auf den CSD-Indikatoren präsentierte der Staatssekretärsausschuss für Nachhaltige Entwicklung („Green Cabinet”) der Bundesregierung im Dezember 2001 einen Entwurf zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, der 21 Indikatoren beinhaltet. 2004 erfolgte eine Bearbeitung durch das Umweltbundesamt (UBA) als Grundlage für weitere Diskussionen im Kontext der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie. Daneben liefert das Umweltbundesamt im Rahmen eines sog. Deutschen Umweltindex (DUX) Kennwerte zu den Themen Klima, Luft, Boden, Wasser, Energie und Rohstoffe.
Im Jahr 2001 wurde die Länderinitiative „Kernindikatoren” (LIKI) der Umweltämter und -anstalten der Bundesländer gegründet. Ziel war es, einen gemeinsamen geprüften Satz von Umweltindikatoren auszuweisen. Auf der Grundlage der Arbeiten des LIKI hat sich im Jahr 2004 die Umweltministerkonferenz auf einen Satz von 24 umweltbezogene Nachhaltigkeitsindikatoren verständigt. Aktualisierungen der Nachhaltigkeitsindikatoren erfolgt durch das 2008 gegründete Arbeitsgremium der Umweltministerkonferenz „Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Klima, Energie, Mobilität - Nachhaltigkeit (BLAG KliNa)“.
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