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DNA of Things
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Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Beim Verfahren der DNA of Things (DoT) speichern DNA-Moleküle beliebige Daten. Die Moleküle befinden sich in winzigen Kügelchen aus Silikagel, die in unterschiedliche Materialien und Produkte eingebracht werden können. Wie bei 3D-Codes, einem optischen Ansatz, ist im Prinzip eine hohe Speicherkapazität umsetzbar, und es entsteht ein unveränderlicher Speicher. Das Verfahren wurde von Forschern der ETH Zürich und des Erlich Lab LLC in Israel entwickelt. Bei denkenden oder intelligenten Dingen, die das Internet der Dinge (IoT) bzw. das Internet of Bodies (IoB) bilden, werden Computerchips oder 1D- und 2D-Codes (etwa QR-Codes) verwendet, die in geeigneter Weise integriert bzw. appliziert werden müssen. Das DoT-Framework schafft die Möglichkeit, Objekte mit Daten anzureichern, ohne dass physikalische Grenzen in Sicht sind.
Anwendungen
Die Forscher haben mehrere Beispiele für eine Verwendung der DNA of Things aufgezeigt. So haben sie einem Plastikhasen, der mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde, seinen eigenen Bauplan mitgegeben. Wenn man diesen mit einem entsprechenden System ausliest, lässt sich der gleiche Hase wieder ausdrucken. Im Glas einer Brille wurde ein Video gespeichert. Genauso könnte man darin Angaben zum Schliff und zur Beschichtung oder zum Träger finden. Die Forscher weisen darauf hin, dass nicht nur Daten in Alltagsgegenständen, sondern auch elektronische Gesundheitsakten in medizinischen Implantaten versteckt werden können. Zudem könne die Entwicklung von selbstreplizierenden Maschinen erleichtert werden, was die Vision von Robotern nährt, die sich auf fremden Planeten ausbreiten.
Kritik und Ausblick
Das Verfahren der DNA of Things ermöglicht zahlreiche technische und wirtschaftliche Anwendungen. Ähnlich wie das Internet der Dinge mit seinen denkenden Dingen und wie im Bereich des Mobile Tagging vermag es physische Objekte mit Daten anzureichern. Dadurch kann man sie eindeutig identifizieren, man kann sie mit (Meta-)Daten zu sich selbst oder zu anderen physischen Dingen versehen, sodass ein Nachbau möglich und eine Beziehung zwischen ihnen deutlich wird. Selbst für Lebewesen scheint das Verfahren geeignet zu sein, und es könnte wiederum dazu dienen, diese eindeutig identifizierbar zu machen. Insgesamt stellen sich zahlreiche Fragen aus Sicht von Umwelt-, Wirtschafts- und Informationsethik (etwa zur informationellen Autonomie) sowie aus rechtlicher Perspektive (etwa zum Urheberrecht).
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