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Monopolgradtheorie der Verteilung

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    mit den Namen Lerner, Kalecki, Preiser und Mitra verbundene Theorie (Verteilungstheorie). Die Monopolgradtheorie argumentiert wie die Grenzproduktivitätstheorie (Grenzproduktivitätstheorie der Verteilung) von der Angebotsseite aus, erweitert aber deren mikroökonomische Basis, indem sie bestimmte Annahmen über das preispolitische Verhalten der Unternehmen macht.

    Ein einfacher Prototyp: Geht man davon aus, dass die Wirtschaft ganz überwiegend monopolistische bzw. oligopolistische Marktformen aufweist, kann man unterstellen, dass die Angebotspreise mithilfe einer Zuschlagskalkulation festgelegt werden. Im einfachsten Fall der Zuschlagskalkulation auf die Lohnstückkosten gilt:

    wobei: g = Aufschlagssatz = Monopolgrad, l = Nominallohnsatz, pA = Angebotspreis, R = Realeinkommen, A = Beschäftigung. Für die Makroanalyse scheint der Streit zwischen Anhängern der Grenzproduktivitäts- und der Monopolgradtheorie weitgehend überflüssig. Auch Monopolgradtheorien, auf deren vielfältige Varianten hier nicht eingegangen werden kann, sind nur Teilaspekte einer vollständigen Verteilungsanalyse und liefern für sich genommen keine endgültigen Ergebnisse bez. der gesamtwirtschaftlichen Verteilung. Nur wenn man umstandslos p = pA setzt, also unterstellt, dass sich immer oder letztlich das Angebotspreisniveau durchsetzt, ist die Verteilung festgelegt. Es gilt (mit L = Lohneinkommen, Y = Nominaleinkommen):

    Ohne diese Annahme beschreibt die angegebene Gleichung den Versuch der Produzenten, ihre Verteilungsvorstellungen über die Preiskalkulation (also auf dem Gütermarkt) durchzusetzen. Ob bzw. inwieweit dieser Versuch gelingt, wird durch die Markt- bzw. Machtkonstellationen auf dem Güter- und Arbeitsmarkt entschieden. Verteilungsaussagen sind also erst nach Integration in ein Makromodell möglich.

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