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Mehrproduktunternehmung
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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1. Charakterisierung: Eine Mehrproduktunternehmung stellt - grundsätzlich - mehrere Produkte her. Die Abbildung „Mehrproduktunternehmung - Produktionsbeziehungen“ stellt die unterschiedlichen Produktionsbeziehungen in einer Mehrproduktunternehmung dar.
2. Preisbildung: Im Fall der Parallelproduktion laufen die Produktionsprozesse technisch getrennt voneinander ab, so dass sich im Hinblick auf die Preisbildung Konsequenzen nur für die Preisuntergrenzen ergeben (wegen der Gemeinkosten). Bei der Alternativproduktion konkurrieren die Produkte um gemeinsame Produktionskapazitäten, und zwar entweder im Sinn des „entweder-oder“ (strikte Alternativproduktion) oder der Aufteilung (simultane Alternativproduktion). Beides hat Konsequenzen für die Preisbildung, da das hergestellte Produkt mind. den Gewinn erwirtschaften muss, der bei der Nutzung der Kapazität für die nicht gewählten Produkte entstünde, d.h., es müssen die Opportunitätskosten berücksichtigt werden (Transformationskurve). Bei der Kuppelproduktion fallen die Produkte zwangsläufig zusammen an, wobei das Mischungsverhältnis fest (fixe Kuppelproduktion) oder in Grenzen gestaltbar sein kann (flexible Kuppelproduktion). In beiden Fällen kann sich die Kuppelproduktion nur auf einen Teil des Produktionsprozesses beziehen (partielle Kuppelproduktion). Da bei der Kuppelproduktion das Produktions- nicht mit dem Absatzverhältnis der Güter übereinstimmen muss, kann eine Teilvernichtung der Produktion aus Gründen der Gewinnsteigerung angezeigt sein. Hauptproblem der Preisbildung ist bei der Kuppelproduktion, dass die Kosten auf die einzelnen Produkte nicht zugerechnet werden können. Deshalb spielen hier die Marktpreise, letztlich die Nachfrage, eine bes. Rolle für die Preisbildung.
Grund für die gemeinsame Produktion ist das Auftreten von Economies of Scale oder Verbundvorteilen (Economies of Scope) technischer und/oder organisatorischer Art (Synergieeffekte). Formal wird dies auch durch die Subadditivität der Kostenfunktionen ausgedrückt: Bei gemeinsamer Produktion in einer Unternehmung sind die Produktionskosten niedriger als die Summe der Kosten bei getrennter Produktion in zwei oder mehreren Unternehmungen (Subadditivität).
Vgl. auch Theorie der Mehrproduktunternehmung.
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