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Tourismuspolitik
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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1. Begriff: Auf Angebot von und die Nachfrage nach touristischen Leistungen ausgerichtete Tätigkeit im Sinn gesamtwirtschaftlicher oder auch regional politischer Zielsetzungen. Diese Zielsetzungen können sehr unterschiedlicher Natur sein, sie unterliegen im Zeitablauf erheblichen inhaltlichen Schwerpunktverschiebungen. Mit einer gewissen Nachhaltigkeit konzentrieren sich tourismuspolitische Zielsetzungen jedoch auch über längere Zeiträume auf strukturpolitische, arbeitsmarktpolitische, regionalpolitische sowie infrastrukturpolitische Maßnahmen. So hat die Europäische Union (EU) fünf tourismuspolitische Grundsätze beschlossen, nämlich:
- Freizügigkeit und Schutz der Touristen,
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Tourismus,
- Entwicklung des Verkehrswesens,
- Förderung der Regionalentwicklung,
- Erhaltung des europäischen Erbes.
2. Maßnahmen: Die gezielte Förderung mittelständischer Touristikunternehmen, die Bezuschussung regionaler touristischer Investitionsvorhaben, die Unterstützung des individuellen und regionalen Tourismusmarketing sind derzeit als vorrangige Maßnahmen anzusehen. In Deutschland ist hier bes. auf die im Wesentlichen aus Mitteln der Mittelstandsförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) finanzierte Tätigkeit der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) hinzuweisen. Die Aufgabe dieser Institution besteht vorrangig darin, Unterstützung bei der weltweiten Platzierung des dt. touristischen Angebotes zu leisten. Im Zuge der Verfolgung v.a. regionaler Aspekte der Tourismuspolitik sind staatliche Hilfen bei der Existenzgründung touristischer Betriebe, die Förderung der Aus- und Weiterbildung in Berufsfeldern der Touristik, sowie auch das Gestalten fiskalpolitischer und arbeitsmarktpolitischer Rahmenbedingungen zu nennen. Gerade letzterem Aspekt kommt aufgrund der vielfach starken saisonalen Ausrichtung des touristischen Angebotes besondere Bedeutung zu. Konkret ist hier die in jüngster Zeit erfolgte Legalisierung von Saisonarbeitskräften aus osteuropäischen Ländern zu nennen.
3. Probleme: Die weithin mangelnde Koordination tourismuspolitischer Maßnahmen respektive Zielsetzungen auf kommunalen, regionalen, nationalen bis hin zu internationalen Ebenen führt zu eklatanten Effizienzeinbußen.
4. Ausblick: Die europäische Tourismuspolitik hat daher als Aufgaben definiert:
- Verbesserung der Zusammenarbeit in der Tourismuspolitik zwischen den Mitgliedsstaaten, den Gremien der EU sowie der Tourismuswirtschaft,
- Verbesserung der Datenlage im Tourismus durch die Einführung von Tourismus-Satellitenkonten
- Förderung nachhaltiger Tourismusentwicklung in Europa und
- Verbesserung der behindertengerechten Zuganges zu touristischen Einrichtungen,
- Förderung von Informationsaustausch und -verbreitung (v.a. mittels neuer Technologien),
- bessere Ausbildung zur höheren Qualifizierung in der Tourismuswirtschaft,
- Verbesserung der Produktqualität im Tourismus und
- Förderung von nachhaltiger Entwicklung und Umweltschutz im Tourismus.
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