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Available Solvency Margin

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Die im Rahmen von Solvency II aufsichtsrechtlich anerkannten Solvabilitätsmittel eines Versicherungsunternehmens, die als Risikopuffer dienen und ggf. Verluste auffangen können.

    2. Merkmale: Die im Juli 2007 veröffentlichte Rahmenrichtlinie der EU zu Solvency II sieht zur Bestimmung der Available Solvency Margin ein dreistufiges Verfahren vor. Auf der ersten Stufe werden die verfügbaren Solvabilitätsmittel als Summe von Basiseigenmitteln (ökonomisches Eigenkapital) und ergänzenden Eigenmitteln (off-balance) bestimmt. In einem zweiten Schritt werden die Solvabilitätsmittel in drei Klassen (Tiers) entsprechend ihrer Ausgestaltung nach den Kriterien Nachrangigkeit, Verlustausgleichsfähigkeit, Permanenz, keine festgelegte Laufzeit und kein Bedienungsaufwand unterteilt. Die dritte Stufe regelt die Anerkennung der Solvabilitätsmittel entsprechend ihrer Zuordnung in die Klassen (Tiers).

    3. Beurteilung: Der oben beschriebene Ansatz der Rahmenrichtlinie wird in der Versicherungswirtschaft stark kritisiert, da dieses Vorgehen im Widerspruch zum ökonomischen Ansatz von Solvency II steht. Aus ökonomischer Perspektive ergeben sich die risikotragenden Solvabilitätsmittel als Differenz der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zu Marktwerten (economic capital). In einem solchen Ansatz würden alle Risikopuffer, die zur Abdeckung von Verlusten herangezogen werden können und den Versicherungsnehmern nicht unwiderruflich zustehen, als Available Solvency Margin anrechenbar sein.

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