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Dread Disease

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Critical Illness.

    1. Begriff: Schwere Krankheit, im deutschen Sprachgebrauch i.d.R. im Zusammenhang mit einer gleichnamigen Lebensversicherung verwendet, deren Versicherungssumme (oder Teile davon) nicht nur im Todesfall der versicherten Person, sondern auch bereits bei der Diagnose einer im Vertrag beschriebenen schweren Erkrankung auf einmal ausgezahlt wird. Die Grundidee der Dread Disease-Versicherung stammt aus dem angelsächsischen Raum und sollte für einen schwer Erkrankten die Möglichkeit schaffen, sich die angemessene ärztliche Behandlung leisten zu können. Die Dread-Disease-Versicherung kann als Haupt- oder Zusatzversicherung abgeschlossen werden.

    2. Versicherungsfall: Der Versicherer leistet, wenn der Versicherte eine von mehreren definierten Krankheiten erleidet. Welche Krankheiten versichert sind, ist je nach Anbieter und Tarif sehr unterschiedlich. Zu den klassischen Krankheiten zählen insbesondere Erblindung, Herzinfarkt, Krebs, Lähmungen, Multiple Sklerose, Nierenversagen, Organtransplantation und Schlaganfall. Die Anzahl, Arten und versicherungsrelevanten Definitionen der versicherten Risiken variieren demnach und sind von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich. Manche Tarife enthalten bspw. lediglich fünf Krankheitsbilder, andere bis über 40. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der ein Anspruch auf Leistung geprüft werden muss, leistet die Dread Disease-Versicherung automatisch bei Vorliegen des ärztlichen Befunds. Dabei ist es nicht relevant, ob der Versicherte nach seiner Genesung wieder voll berufsfähig oder in seiner Arbeitskraft eingeschränkt ist.

    3. Versicherungsleistungen: Im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung oder einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung wird keine monatliche Rente ausgezahlt, sondern i.d.R. eine fest vereinbarte Versicherungssumme einmalig nach der Diagnosestellung, unabhängig davon, ob die Arbeitskraft der versicherten Person eingeschränkt ist oder nicht.

    4. Marktverhältnisse: Die Dread Disease-Versicherung ist besonders in angelsächsischen Märkten und generell in Ländern ohne flächendeckende Gesundheitsversorgung verbreitet. Es existieren zahlreiche verschiedene Produkte, die sich primär in der Anzahl der versicherten Krankheitsbilder, in den Leistungen, Beiträgen und in den Versicherungsbedingungen unterscheiden (z.B. Wartezeiten, Karenzzeiten u.a.).

    5. Würdigung: Da die Diagnose einer der o.a. schweren Erkrankungen oftmals zum Tod führt und erhebliche finanzielle Belastungen zur Folge haben kann, die u.U. nicht von einer Krankenversicherung abgedeckt sind, ist die vorzeitige (Teil-)Leistung aus einem Lebensversicherungsvertrag durchaus sinnvoll. Als alleinige Absicherung wird die Dread Disease-Versicherung allerdings nicht allen Bedarfssituationen gerecht. So sichert sie z.B. nicht alle Ursachen ab, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können. Schädigungen des Bewegungsapparats, allgemeine Herz-Kreislauferkrankungen oder seelische Störungen bleiben unversichert. Ideal ist es deshalb, sie in Kombination mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

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