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Elastizitätsansatz

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    theoretischer Ansatz zur Erklärung der Veränderungen der Leistungsbilanz als Folge von Veränderungen des realen Wechselkurses. Am einfachsten darstellbar im Zwei-Güter-Fall. Die ausländische Nachfrage nach dem im Inland erzeugten Gut (Exportnachfrage) hängt ab vom relativen Preis dieses Gutes X = X(R), wobei R = w · P*/ P der reale Wechselkurs, und W der nominelle Wechselkurs in Preisnotierung ist. Die Ableitung dieser Exportnachfragefunktion nach dem realen Wechselkurs ist:

    X' > 0.

    Analog dazu sei die Importnachfrage (ausgedrückt in Einheiten des Importgutes):

    M = M(R), wobei M' < 0.

    In Einheiten des heimischen Gutes ausgedrückt ergibt sich dann die Leistungsbilanz als:

    B = X(1 / R)

    RM(R).

    Nun verändert sich die Leistungsbilanz gemäß:

    ¶B/ ¶R = X'

    RM'

    M. (del müsste für die partielle Ableitung stehen, oder B mit tiefgestelltem R)

    Die Reaktion der Leistungsbilanz ist also bestimmt durch die Ableitungen X' bzw. M', die ihrerseits die Mengenreaktionen der Handelsströme auf die Preisveränderung determinieren. Die Marshall-Lerner-Bedingung gibt nun an, wie die Preiselastizitäten der Export- bzw. Importnachfrage beschaffen sein müssen, damit ¶B/ ¶R > 0. Wenn man unterstellt, dass die Leistungsbilanz ursprünglich ausgeglichen war (X = RM), dann erhält man diese Bedingung als:

    X' R / X

    M' R / M > 1.

    Dies lässt sich schreiben als:

    |hX| + |hM| > 1,

    wobei hX bzw. hM die Elastizitäten der Export- bzw. Importnachfragefunktionen darstellen. Diese Preiselastizitäten müssen sich dem Betrag nach auf mehr als eins addieren (Marshall-Lerner-Bedingung). Bei der Ableitung dieser Bedingungen wird allerdings eine perfekt preiselastische Güterangebotsproduktion und somit unendlich große Angebotselastizitäten der Produktion des Ex- und Importgutes unterstellt. Wird die Vorstellung des perfekt preiselastischen Güterangebots aufgehoben, so gilt es, die Angebotselastizitäten bei der Ableitung der Bedingung einer normalen Reaktion der Leistungsbilanz zu berücksichtigen (Robinson-Bedingung). Sind die Elastizitätsbedingungen hingegen nicht erfüllt, so verschlechtert sich die Leistungsbilanz als Resultat einer Abwertung der heimischen Währung. Für den Fall, dass das Devisenmarktgeschehen von den Handelsströme dominiert wird, würde Instabilität des Devisenmarktes resultieren.

    Vgl. auch Elastizitätspessimismus, J-Kurven-Effekt.

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