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makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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sind typischerweise traditionelle keynesianische Flexpreismodelle (Keynesianismus), in denen eine simultane Betrachtung des gesamtwirtschaftlichen Gütermarktes, des Geld- und Wertpapiermarktes sowie des Arbeitsmarktes vorgenommen wird. Im Unterschied zu Totalmodellen offener Volkswirtschaften bleiben in makroökonomischen Totalmodellen geschlossener Volkswirtschaften internationale Güter-, Dienstleistungs- und Kapitaltransaktionen zwischen dem Inland und dem Ausland unberücksichtigt. Von neukeynesianischen Makromodellen (Neukeynesianische Makroökonomik) unterscheiden sie sich darin, dass sie keine vollständige Mikrofundierung besitzen. Makroökonomische Totalmodelle haben den großen Vorteil, dass sie das komplexe wirtschaftliche Geschehen in überschaubarer Form darstellen, so dass konkrete Aussagen über den Istzustand einer Volkswirtschaft möglich sind. Mithilfe solcher Modelle können sowohl eine gesamtwirtschaftliche Gleichgewichtsanalyse durchgeführt als auch die Auswirkungen stabilisierungspolitischer Maßnahmen auf makroökonomische Zielvariablen des Staates untersucht werden.
Im Unterschied zu makroökonomischen Totalmodellen sind mikroökonomische Totalmodelle disaggregierte Modelle, die lediglich der formalen Abbildung ökonomischer Zusammenhänge dienen und keine konkreten Aussagen über die ökonomische Realität zulassen. In solchen Walras-Modellen oder Modellen des allgemeinen Gleichgewichts geht es primär um den Nachweis der Existenz und der Stabilität eines simultanen Gleichgewichts auf allen Güter- und Faktormärkten und damit um die prinzipielle Funktionsweise eines marktwirtschaftlichen Systems.
Makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften bestehen auf der Nachfrageseite aus dem Güter-Geldmarkt-Modell für die geschlossene Volkswirtschaft (IS-LM-Modell), welches auf eine gesamtwirtschaftliche Güternachfragefunktion reduziert wird (makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften, Nachfrageseite) und auf der Angebotsseite aus den Gleichungen des Arbeitsmarktes sowie einer neoklassischen Produktionsfunktion, die zu einer gesamtwirtschaftlichen Angebotsfunktion zusammengefasst werden (makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften, Angebotsseite). Dabei wird zwischen dem Keynesschen Unterbeschäftigungsfall, der mit einem rigiden Geldlohnsatz verbunden ist (sog. Keynessche Variante), und dem neoklassischen Vollbeschäftigungsfall, der durch vollkommene Preis- und Lohnflexibilität gekennzeichnet ist (neoklassische Variante), unterschieden. Während die gesamtwirtschaftliche Angebotsfunktion bei völliger Preis- und Lohnflexibilität preisunelastisch verläuft, weist sie bei rigidem Geldlohnsatz einen preiselastischen Verlauf auf. Dies hat die Konsequenz, dass von Maßnahmen der Nachfragesteuerung (Geld- und Fiskalpolitik) bei Vorliegen flexibler Löhne und Preise sowie eines gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts bei Vollbeschäftigung keine Realeinkommens- und Beschäftigungseffekte ausgehen können (makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften, Stabilisierungspolitik). Dagegen können mit geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen i.d.R. Beschäftigungswirkungen erzielt werden, wenn der Geldlohnsatz rigide ist und eine Situation der Unterbeschäftigung vorliegt.
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