Slum

Elendsviertel; räumlich segregiertes Wohngebiet (Segregation) in urbanen Agglomerationen, das i.d.R. als innerstädtisches Notquartier zu verstehen ist. Merkmale eines Slums sind Verfallserscheinungen der baulichen Substanz, niedrige Wohnstandards, schlechte Infrastruktur und ein hoher Anteil an Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern sowie Beschäftigten im informellen Sektor. Slums kommen v.a. in Entwicklungsländern als Auffangquartiere für städtische Zuwanderer vor dem Hintergrund zunehmender Landflucht vor. Doch auch in Industrieländern kann es als Ergebnis der Verlagerung innerstädtischer Industriearbeitsplätze und des Rückbaus des Sozialstaates zur Slumbildung (Slums of Despair) kommen. Slums können dort ferner auch Ausdruck eines sog. ökologischen Rassismus, d.h. der Konzentration des sozialen Wohnungsbaus in ungünstigen Umgebungen (z.B. in der Nähe von Einsenbahnarealen, Schlachthöfen, Autobahnen oder umweltintensiven Industrien) sein; derartige Slums stehen meist in öffentlichem Besitz (Federal Slums).