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Klassismus
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Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Klassismus (engl. "classism") ist eine abschätzige, abwertende Haltung (von Vertretern) einer sozialen Klasse gegenüber (den Vertretern) einer anderen, als niedriger eingestuften sozialen Klasse. Es besteht eine Nähe zu Speziesismus, Rassismus und Sexismus, wo ebenfalls Diskriminierung stattfindet. Der soziale Aufstieg stellt ein mögliches Ziel der Benachteiligten dar, wobei er wiederum zum Klassismus beitragen kann. Die moderne Klassismustheorie stammt vom Wirtschaftswissenschaftler Chuck Barone.
Beispiele
Der Klassismus kann nach Chuck Barone auf einer Makro-, Meso- und Mikroebene verortet werden. Entsprechend geht er von einem Politik-, Rechts- oder Wirtschaftssystem, von Gruppen, die sich der Macht der Medien versichern, oder von Individuen mit Klassenbewusstsein (dem Bewusstsein ihrer privilegierten Klasse) aus. In ihm manifestieren sich – wie bei Speziesismus, Rassismus und Sexismus – problematische Herrschafts- und Machtverhältnisse. Zugleich ist er ein Kampfbegriff von Betroffenen und Nichtbetroffenen, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Kritik und Ausblick
Eine Diagnose des Klassismus kann das Klassenbewusstsein (das Bewusstsein einer unterprivilegierten Klasse) stärken. Sie mag aber auch Teil der Identitätspolitik sein, die von der Identität von Einzelnen und Gruppen ausgeht und kaum etwas zur Problemlösung in einem Klassenkampf des 21. Jahrhunderts beisteuert. Soziologie, Psychologie und Ethik (u.a. Wirtschafts- und Politikethik) widmen sich den Herausforderungen. So ist die Haltung von Einzelnen und Gruppen zu anderen Klassen eine Frage der Moral, ebenso das System der Ab- und Ausgrenzung.
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