Schmidt
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Fritz, 1882–1950, von 1913–1950 Professor an der Universität Frankfurt a.M.
Lehre: Angeregt durch die Erfahrungen der Inflation, die durch die falschen Bilanzbewertungen und den Ausweis von Scheingewinnen sehr verstärkt wurde, entwickelte Schmidt die Lehre von der „Organischen Tageswertbilanz“ (1950; vorheriger Titel „Die organische Bilanz im Rahmen der Wirtschaft“ (1929)). Schmidt untersucht darin die Stellung des Betriebes im wirtschaftlichen Kreislauf und fordert die Verwendung von Tageswerten (Wiederbeschaffungspreisen) - statt von Anschaffungswerten - in Kostenrechnung und Preispolitik. Im Mittelpunkt der Lehre steht die substanzielle Kapitalerhaltung. Eine Bewertung in ständiger Anpassung an die jeweiligen Marktverhältnisse vermöge die Konjunkturen stark zu mildern, da die Aussonderung der Scheinwerte aus den Wertströmen die Scheinblüte dämpfe und bei fallenden Preisen die wirklichen Gewinne durch Hinzurechnung der Scheinverluste erhöhe und die Krise abgeflacht werde. Diese These arbeitete Schmidt zu seiner „Betriebswirtschaftlichen Konjunkturlehre“ aus (1933; Erstauflage unter dem Titel „Die Industriekonjunktur, ein Rechenfehler“ (1927)). Da die Betriebswirtschaftslehre den Betrieb stets als Zelle der Volkswirtschaft zu betrachten habe, trat Schmidt für eine einheitliche Wirtschaftslehre ein. Schmidt hat seine ursprünglich von der Buchungstechnik ausgehenden Erkenntnisse zu einem geschlossenen theoretischen System der Betriebswirtschaft entwickelt, das seine Vollendung in seiner „Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre” erhielt.
Weitere Werke: „Der internationale Zahlungsverkehr“ (1917); „Der nationale Zahlungsverkehr“ (1919); „Der Wiederbeschaffungspreis des Umsatztages in Kalkulation und Volkswirtschaft“ (1923); „Kalkulation und Preispolitik“ (1930); „Betriebswirtschaftliche Konjunkturlehre“ (4. Aufl., 1933).
Schmidt ist Gründer und Herausgeber der „Zeitschrift für Betriebswirtschaft”, ferner des Sammelwerkes „Die Handelshochschule“.