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Zertifikat

Definition: Was ist "Zertifikat"?

Bei Zertifikaten handelt es sich um Schuldverschreibungen eines Emittenten (i.d.R. einer Bank). Im Gegensatz zu Anleihen oder Festgeldern erhält der Anleger bei Zertifikaten i.d.R. aber keinen festen Zinssatz. Vielmehr richtet sich die Rückzahlung nach der Wertentwicklung bestimmter Basiswerte wie Aktien, Indizes oder anderer Vermögenswerte.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Wertpapierrecht
    2. Umwelt- und Ressourcenökonomik

    Wertpapierrecht

    1. Ursprünglich sind Zertifikate die Bezeichnung für Anteilsscheine, die eine Beteiligung am Vermögen eines Investmentfonds verbriefen.

    2. Der Begriff bezeichnet auch Aktienzertifikate (ADR), mit denen der Inhaber Eigentümerrechte besitzt.

    3. Der Begriff wird heute jedoch hauptsächlich für die von Banken für Privatanleger emittierten Schuldverschreibungen verwendet, deren Entwicklung vom Kursverlauf der bezogenen Aktie bzw. des bezogenen Index abhängt. Solche Zertifikate haben seit der ersten Emission eines Indexzertifikats im Jahre 1989 einen enormen Boom erlebt. Mehr als 200.000 unterschiedliche Produkte waren im Jahr 2008 auf dem Markt.

    Finanzkrise: Zertifikate sind durch die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September 2008, durch die das Emittenten-Ausfallrisiko für viele Privatanleger offenbar wurde, in die Kritik geraten. Eine Folge hiervon war, dass Investoren im Herbst 2008 Milliarden aus dem Markt für Zertifikate abgezogen. Ende 2008 lag das Marktvolumen nach Schätzungen des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) bei 90,4 Mrd. Euro, nach ca. 110 Mrd. Euro im September 2008 und ca. 140 Mrd. Euro 2007.

    Bei Zertifikaten handelt es sich um anspruchsvolle und komplexe Finanzinstrumente. Für die richtige Auswahl des Produkts müssen der Anleger bzw. seine Beratung Renditen und Risiken des Produkts in verschiedenen Marktsituationen analysieren. Darüber hinaus ist auch eine konkretere Erwartung über eine künftige Kursentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts in der Laufzeit des Zertifikats zu bilden als bei Direktanlage. Denn konstruktionsbedingt sind Zertifikate im Hinblick auf Rendite und Risiko dem zugrunde liegenden Basiswert nicht in allen Marktlagen überlegen, sondern meist nur in einem festgelegten Korridor. So können bspw. Kursobergrenzen (Caps) bestehen, bis zu denen ein Renditevorteil besteht, der danach in einen Renditenachteil gegenüber dem Basiswert umschlägt. Auch ist zu beachten, dass bei den meisten Zertifikaten keine Partizipation an etwaigen Dividendenzahlungen erfolgt.

    Vgl. z.B. Discount-Zertifikate, Hebelzertifikate, Twin-Win-Zertifikate, Sprint-Zertifikate.

    Umwelt- und Ressourcenökonomik

    Umweltzertifikat.

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