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Coffee to go
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Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Coffee to go ist Kaffee zum Mitnehmen, abgefüllt in einem Karton- oder Kunststoffbecher, auf dem ein Deckel sitzt, der mit einer Trinköffnung versehen sein kann. Er prägt, ähnlich wie das Smartphone, das Erscheinungsbild mancher Städte und Gegenden, in den USA wie in Europa. Man trinkt ihn – ob Filterkaffee, Milchkaffee oder Kaffee mit Aromen aller Art – auf der Straße und im Haus, im Liegen, beim Gehen, im Gespräch, beim Auto- wie beim Zugfahren. Er steht für die Produktivität und Kreativität von Berufen ebenso wie für die Urbanität, Konformität, Schnelligkeit und Schnelllebigkeit der Gesellschaft sowie den Kapitalismus mit seinem Herstellungsdrang und seiner Verschwendungssucht.
Hintergrund und Entwicklung
Der Pappbecher kam 1907 auf den Markt, der Styroporbecher ein halbes Jahrhundert später. Der Deckel mit Öffnung ist eine Erfindung von Starbucks aus den 1980er-Jahren. Angeblich wurde der erste Coffee to go 1964 in New York von 7-Eleven verkauft. Allerdings taucht er womöglich bereits in dem Film "Frühstück bei Tiffany" von 1961 auf. In der berühmten Eingangsszene holt Holly Golightly (gespielt von Audrey Hepburn) vor dem Juweliergeschäft in Manhattan nebst einem süßen Teilchen einen Becher aus einer Papiertüte, entfernt den Deckel und nimmt einen Schluck. In Deutschland setzte sich der Coffee to go in den 1990er-Jahren durch. Angeboten wird er nicht nur von Kaffeeketten und -bars, sondern auch von Bäckereien, Tankstellen und Kiosken. Zudem sind in Hochschulen und Unternehmen Coffee-to-go-Stationen vorhanden, betrieben etwa von Starbucks.
Kritik und Ausblick
Der Coffee to go ist praktisch und hygienisch. Er ermöglicht den Kaffeegenuss mitsamt der Koffeinzufuhr an jedem Ort und zu jeder Zeit. Er trägt aber auch zum Umwelt- und Abfallproblem bei, wie die Becher für andere Getränke sowie die Boxen und das Besteck für das Essen zum Mitnehmen. Hunderte Milliarden Einwegbecher und Becherdeckel werden jedes Jahr weltweit produziert und weggeworfen, allein in Deutschland zwei bis drei Milliarden. Dazu kommen Bechermanschette (Hitzeschutz) und Rührstäbchen. Ein Mehrwegsystem könnte eine Lösung sein, oder der mitgebrachte Thermobehälter, der dann aber gereinigt werden müsste. Wirtschafts- und Umweltethik beschäftigen sich mit den moralischen Implikationen von Einwegprodukten und der Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Die Konsumentenethik fragt nach der Verantwortung des Verbrauchers beim Kaffeekonsum in nicht durchweg selbstverschuldeten Prozessen und Strukturen.
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