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Revision von Kollapsologie vom 21.03.2022 - 14:07

Kollapsologie

Definition: Was ist "Kollapsologie"?

Die Kollapsologie (fr. "collapsologie") betreibt ein transdisziplinäres Studium des prognostizierten Endes der modernen Zivilisation. Zu diesem könnten Klimawandel, Zerstörung der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts, Epidemien und Pandemien, Finanz- und Wirtschaftskrisen, Auseinandersetzungen mit konventionellen, chemischen und biologischen Waffen und Atomkriege, Verknappung und Wegfall von Ressourcen, Stromausfälle, Hungersnöte sowie andere Krisen und Katastrophen führen. Ein System nach dem anderen würde nach dieser Vorstellung kollabieren und damit die Menschheit um Jahrhunderte oder Jahrtausende zurückwerfen.

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    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Entwicklung
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Die Kollapsologie (fr. "collapsologie") betreibt ein transdisziplinäres Studium des prognostizierten Endes der modernen Zivilisation. Zu diesem könnten Klimawandel, Zerstörung der Artenvielfalt und des ökologischen Gleichgewichts, Epidemien und Pandemien, Finanz- und Wirtschaftskrisen, Auseinandersetzungen mit konventionellen, chemischen und biologischen Waffen und Atomkriege, Verknappung und Wegfall von Ressourcen, Stromausfälle, Hungersnöte sowie andere Krisen und Katastrophen führen. Ein System nach dem anderen würde nach dieser Vorstellung kollabieren und damit die Menschheit um Jahrhunderte oder Jahrtausende zurückwerfen.

    Entwicklung

    Die Bewegung der Kollapsologie hat ihren Ursprung in Frankreich. Zu den bekanntesten Vertretern gehört Pablo Servigne, ein Agrarwissenschaftler, der zusammen mit Raphaël Stevens das Buch "Comment tout peut s'effondrer" (2015) verfasst hat. Die darin enthaltene Wortschöpfung "collapsologie" ist scherzhaft gemeint, obschon man sich mit einem ernsthaften Thema befasst. Ein weiteres Werk der Autoren unter Mitwirkung von Gauthier Chapelle ist "Une autre fin du monde est possible" (2018). Dort setzt man auf Mittel wie Kooperation, Selbstreflexion und Spiritualität. "Les Plantes du chaos" (2021) von Thierry Thevenin und Pablo Servigne fragt nach der produktiven Verwendung invasiver Arten, wieder mit Blick auf das zerstörte Gleichgewicht.

    Kritik und Ausblick

    Kritiker monieren, dass die genannten Vertreter in ihren Werken bestimmte Weltanschauungen und Strömungen wie Ökofeminismus und Spiritualität befürworten. Damit vermengen sich faktenbasierte Beobachtungen und Schlussfolgerungen mit irrationalen Momenten. Die Futurologie wird sozusagen auf eine als wahrscheinlich angesehene Zukunft verengt und dadurch noch fokussierter und spekulativer. Die Wissenschaftsethik kann sich solcher Probleme annehmen. Den eigentlichen Herausforderungen widmen sich neben Soziologie, Psychologie, Philosophie, Politikwissenschaft, Umweltwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften etc. auch Umwelt-, Wirtschafts- und Technikethik.

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