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Social Distancing
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Inhaltsverzeichnis
Begriff
Mit Social Distancing oder Physical Distancing soll die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhindert oder verlangsamt werden. Man hält untereinander Abstand, berührt möglichst wenig Gegenstände und Lebewesen, die andere berührt haben könnten, und vermeidet den Besuch von Veranstaltungen, Geschäften und (halb-)öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Bibliotheken und Restaurants. So blockiert man die Übertragungswege von Tröpfchen- und Schmierinfektionen. Isolation und Quarantäne sind zu Hause möglich, aber auch in speziell eingerichteten bzw. ausgestatteten Räumen und Gebäuden mit medizinischer Versorgung.
Hintergrund und Geschichte
Schon im Mittelalter fand Social Distancing statt, etwa mit Blick auf Pest- und Leprakranke. Während der Influenza-Pandemien zwischen 1918 und 1920 (Spanische Grippe) und in den Jahren 1957 und 1958 (Asiatische Grippe) führten die Behörden u.a. Schulschließungen durch. In der jüngeren Geschichte war COVID-19 mit SARS-CoV-2 Anlass für zahlreiche Maßnahmen (Reisebeschränkungen, Schließungen von Grenzen und Einrichtungen), die enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen hatten. In dieser Zeit etablierte sich der Begriff des Social Distancing auf der ganzen Welt, sofern er nicht schon bekannt war und verwendet wurde. Zudem sprach man immer mehr von Physical Distancing.
Kritik und Ausblick
Während mit Social Distancing einerseits Infektionskrankheiten eingedämmt und damit Menschenleben gerettet werden können, entstehen andererseits Probleme wie Einsamkeit, Wegfall von Geselligkeit und Beziehungspflege sowie Minderung der Produktivität. Informations- und Kommunikationstechnologien und Informationssysteme können hier Lösungen sein. So ist es mit ihnen möglich, private und berufliche Kommunikation und Arbeitsprozesse aufrechtzuerhalten. Soziale Roboter mögen zumindest vorübergehend einen Ersatz für Mitmenschen darstellen. Bereichsethiken wie Medizin-, Wirtschafts- und Informationsethik sowie Roboterethik nehmen sich der Herausforderungen an.
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