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Eigenschaftstheorie der Führung
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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Theorie, die im Wesentlichen auf die Ansätze der Great-Man-Theorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurückzuführen ist. Das Forschungsinteresse gilt angeborenen und somit nicht erlernbaren, stabilen und situationsunabhängigen Eigenschaften, die eine Führungsperson von ihren Mitarbeitern unterscheiden und die mit wirtschaftlichen Erfolgsgrößen, wie Gewinn, Rentabilität usw. korrelieren. In frühen Studien sind dies biographische Eigenschaften und kognitive Fähigkeiten, die relevant erscheinen für den Erfolg als Führungskraft. In späteren Studien werden die Messgrößen für Führungserfolg ergänzt um definierte, aufgabenbezogene Zielgrößen, wie das Einhalten von Zeit- und Budgetvorgaben und um soziale Kriterien, wie Arbeitszufriedenheit, Fluktuation oder Absentismus. Die untersuchten Persönlichkeitsmerkmale von Führungskräften erweitern sich um aufgabenbezogene und beziehungsbezogene Eigenschaften.
Anstoß für diese Forschungsbemühungen ist das Ansinnen, die Auswahl von geeigneten Personen für die Besetzung von Führungspositionen weitestgehend zu standardisieren. Die über die Jahre hinweg von mehreren Autoren in über 150 Studien angesammelten Ergebnisse mit über mehr als 2000 unterschiedlichen Eigenschaften wurden von Stogdill (1948/1974) zusammengetragen und analysiert. Er stellt fest, dass es nur wenige Führungsmerkmale gibt, die in mehreren Studien gleichzeitig und häufig auftreten. Folgende fünf Merkmalsgruppen identifizierte er: Befähigung, Leistung, Verantwortlichkeit, Partizipation und Status.
Unter Befähigung werden u. a. Eigenschaften wie Intelligenz, Wachsamkeit, Ausdrucksfähigkeit, Originalität oder Urteilskraft subsumiert. Zu den Leistungen einer Führungskraft zählen mitunter ihr Wissen, ihre Vorbildung (z.B. akademischer Werdegang), ihre (bisherigen) beruflichen Erfolge oder sportlichen Erfolge. Unter Verantwortlichkeiten versteht man z.B. Zuverlässigkeit, Selbstsicherheit, Initiative, Dominanzstreben oder Ausdauer. In den Bereich der Partizipation oder Teilnahme fallen beispielsweise sämtliche sozialen Aktivitäten wie Kontaktfreude, Kooperationsverhalten, aber auch Einsatzwille, Anpassungsfähigkeit oder Humor. Und schließlich werden über den Status einer Führungskraft noch Merkmale wie deren soziale und wirtschaftliche Lage, etwa die Position oder Popularität, abgebildet. Festzuhalten ist, dass Führungseigenschaften über Gruppen von Merkmalen beschrieben werden können. Diese Merkmalsgruppen sind auch bei erfolgreichen Führungskräften festzustellen. Als alleinige Erklärung für Führungserfolg sind sie nicht geeignet. Allerdings sprechen neuere Untersuchungen dafür, dass wir Menschen evolutionär angelegte Merkmalsmuster mit Führungseigenschaften in Verbindung bringen; vgl. charismatische Führung. Bestimmte Merkmalseigenschaften der Führungsperson bzw. damit korrespondierendes Führungsverhalten finden sich in Ansätzen der verhaltens- und situationsorientierten Führungsansätzen wieder, ebenso in den Transformations- und Transaktionstheorien der Führung.
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